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Im Bibelflash:

„Salomonisches Urteil“

gesendet am 24. März 2019 von Jens R. Göbel
 

 

Ab und an wird jemandem nachgesagt, ein „salomonisches Urteil“ gefällt zu haben. Gemeint ist damit eine auffallend weise Entscheidung, oder wenn zwischen den Parteien geteilt wird und beide etwas bekommen. Angespielt wird dabei auf ein überliefertes Urteil des berühmten Königs Salomon. Berühmt wurde er für seine Weisheit und den Bau des ersten Tempels in Jerusalem.

In dem überlieferten Urteil streiten sich zwei Frauen um einen Säugling. Beide beanspruchen die Mutter zu sein. Zeugen gibt es keine. Der Gentest war noch nicht erfunden. Wie also herausfinden, wer Recht hat? Da ordnete Salomon zum Schein an, das Kind in zwei Teile zu teilen. So bekämen beide etwas davon. Die wahre Mutter war natürlich hoch aufgebracht und konnte das unter keinen Umständen zulassen. Lieber sollte die andere Frau das Kind erhalten. Diese zeigte sich dagegen sehr kühl.

Da antwortete der König und sprach:
Gebt dieser das Kind lebendig und tötet's nicht; die ist seine Mutter.
Und ganz Israel hörte von dem Urteil, das der König gefällt hatte, und sie fürchteten den König;
denn sie sahen, dass die Weisheit Gottes in ihm war, Gericht zu halten.

1. Könige 3, 27-28

Salomon nahm den Fall ernst und betrieb echte Wahrheitsfindung mit großer Weisheit. Im Übrigen ohne etwas zu teilen. Die Gewinnerin bekam alles.

Die Begebenheit zeigt, dass Glaube und Verstand - oder gar Weisheit - nicht im Widerspruch stehen. Ganz im Gegenteil. Weisheit ist das Ergebnis eines von Gott geschulten Verstandes (Kolosser 1,9; 4,5). Geschult von ihm persönlich an seinem Wort der Bibel (Jakobus 1,5). Er lehrt auch uns ein „salomonisches Urteil“ zu fällen.

Jens R. Göbel, 23.03.2019