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Im Bibelflash:

„Asche aufs Haupt streuen“

gesendet am 3. März 2019 von Heiko Müller
 

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1:30s, mp3, 708 KB

 

„Sack und Asche!“ - Wenn ich das ausrufe, dann denke ich: Das gibts doch gar nicht! Wie konnte das denn passieren? Hab ich was falsch gemacht? - Ich möchte am liebsten die Zeit zurückdrehen, mich verkriechen. - Der Sack, das ist das Symbol für ein schäbiges Kleid, darin wurde Buße getan und sich dann Asche aufs Haupt gestreut. Das Aschenkreuz jetzt am Mittwoch hat übrigens auch damit zu tun.

Natürlich kommt der Ausspruch aus dem Buch der Bücher, der Bibel. Eine der ältesten Stellen ist im 2. Buch Samuel zu finden. Eine Geschichte, da vergewaltigt jemand, Amnon heißt er, ein Sohn Davids, seine Halbschwester Tamar. Und dann lässt er es so aussehen, als habe sie ihn verführt, und lässt sie durch seinen Diener rausschmeißen.

Draußen sitzt sie dann:

Doch nun zerriss Tamar ihr Gewand, streute sich Asche auf ihren Kopf
und legte die Hand darauf. Dann lief sie laut schreiend fort.

2. Samuel 13, 19

Das hätte ich Dienstagnacht auch am liebsten getan. Meine Freikirche stimmt in der weltweiten Global Conference doch tatsächlich knapp dafür, Menschen auszugrenzen und zu verurteilen, die für ihre Veranlagung gar nichts können. Und das Verrückte ist: Die dunkelhäutigen Delegierten aus den USA stimmen gegen die Ausgrenzung, sie wissen noch aus eigener Erfahrung, was das heißt. Ihre Geschwister aus Afrika dagegen stimmen mit den Hardlinern.

Der Gegenvorschlag hatte Platz für alle Auffassungen, man hätte sich nur dulden müssen. Der Plan der Hardliner duldete von vorneherein nur sie selbst. - Ich möchte Platz lassen auch für andere, das will ich mir für mich vornehmen.

Heiko Müller