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Im Bibelflash:

„Rufer in der Wüste“

gesendet am 7. Juli 2019 von Jens R. Göbel
 

 

Manchmal vernehmen wir eine „Stimme eines Rufenden in der Wüste“, oder fühlen uns selbst als solche. Ausgedrückt wird damit, wenn ein einzelner Wissender einer Schar Unwissenden oder Unverständigen immer wieder die eigentliche Lösung sagt. Wenn die Bewegungsrichtung einer Gruppe, eines Unternehmens, vielleicht sogar der Gesellschaft in eine gewisse Richtung geht, ein Einzelner oder Wenige aber erkennen, dass der Ausgang sehr schlecht sein wird. Eine Kurskorrektur wird angemahnt, entgegen der Mehrheitsmeinung.

Seinen Ursprung hat die „Stimme eines Rufenden in der Wüste“ in der Bibel. Einige Monate vor Jesu öffentlichem Auftreten erschallt diese in der Wüste Judäas, bevorzugt am Jordan. Ihr Träger ist ein Verwandter Jesu. Er heißt Johannes, auch „der Täufer“ genannt. Denn er verkündet das baldige Kommen von Gottes Reich und tauft jeden, der dahin umkehren will. Selber sagt Johannes von sich:

„... Ich bin die `Stimme eines Rufenden in der Wüste:
Macht gerade den Weg des Herrn, wie Jesaja, der Prophet, gesagt hat.

Johannes 1, 23 (vergl. Matthäus 3,3; Markus 1,3; Lukas 3,4)

In der Tat finden wir schon bei Jesaja eine Prophezeiung auf sein Auftreten und die Aufforderung, die Menschen auf das Kommen des Messias vorzubereiten (Jesaja 40,3). Jesaja wusste schon, dass der verheißene Messias Gott selber ist (Jesaja 9,5). Ihm voran geht der letzte Prophet des Alten Bundes. Ein Prophet wie Elia - eben Johannes der Täufer (Maleachi 3,23; Matthäus 11,14).

Nun wird auch heute noch das dann endgültige Kommen von Gottes Reich verkündet, zur Umkehr aufgerufen und getauft. Die Botschaft von Johannes dem Täufer ist immer noch relevant. Wir stehen vor dem zweiten Kommen Jesu. Der Messias wird nochmal kommen. Dann nicht als Retter, sondern als König und Richter. So gesehen ist jeder Gläubige eine „Stimme eines Rufenden in der Wüste“.

Jens R. Göbel, 06.07.2019