Im Bibelflash: Kein Stein bleibt auf dem anderengesendet am 11. August 2019 von Jens R. Göbel |
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Kein Stein bleibt auf dem anderen. Diese Redensart drückt aus, dass etwas völlig zerstört worden ist, oder wird. Seinen Ursprung hat die in der Bibel, bei Jesus selbst. Er prophezeite, dass Jerusalem belagert und insbesondere der Tempel völlig zerstört werden wird (Lukas 19,44). Diese Dinge,
die ihr seht: Tage werden kommen, So geschehen keine 40 Jahre später (70 n. Chr.). Nach Jahren der Auflehnung gegen die römische Besatzungsmacht wurde Jerusalem angegriffen und der Tempel geplündert und am 9. Av jüdischer Zeitrechnung angezündet. Es heißt, dass im Nachgang die Ruine noch zerlegt wurde, um an das Gold zu kommen, das durch das Feuer in die Ritzen gelaufen war. Letztlich wurden unter Kaiser Julian (362 n. Chr.) die Reste abgeräumt, um den Tempel wieder aufzubauen. Ein Erdbeben und Krieg mit den Persern verhinderten dies allerdings. So gilt seitdem: Kein Stein war mehr auf dem anderen. Der 9. Av, Tischa beAw ist heute. Für Juden ist es ein nationaler Trauertag. Den ganzen Tag über wird gefastet und der Zerstörung beider Tempel, sowie vieler Synagogen gedacht. Es ist wohl der traurigste Tag im jüdischen Kalender. Wenn kein Stein auf dem anderen bleibt, dann ist es im Regelfall vorbei. Israel ist der große Sonderfall. Das jüdische Volk hat trotz Vertreibung über den Globus seine Identität bewahrt. Wie durch die alten Propheten schon angekündigt, ist Israel dabei wiederhergestellt zu werden. Der Staat wird nun bleiben und irgendwann wird sogar ein dritter Tempel gebaut. Da wir die Anfänge schon sehen, darf sich Israel umso mehr der Gewissheit freuen, von Gott geliebt zu sein (Römer 11,28). Auch jeder Christ macht individuell Erfahrungen von Zerstörung und Wiederherstellung. Wir alle dürfen in der Bibel aber entdecken, dass Leidenszeiten Teil von Gottes Plan sind. Er macht für die Seinen etwas Gutes daraus (Jesaja 55,4; Psalm 22,28; Römer 11,11). Zwischen den steinernen Tempeln baut Gott gerade einen geistigen Tempel aus allen Gläubigen. Der Grundstein und Schlussstein ist Jesus Christus (Johannes 2,21; 2. Korinther 6,16). Dieser Tempel bleibt ewig. Jens R. Göbel, 10.08.2019 |