Im Bibelflash: Auf wackligen Füßen stehengesendet am 16. August 2020 von Jens R. Göbel |
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In unserem Sprachgebrauch kennen wir eine Redewendung, nach der etwas auf wackligen Füßen stehen kann. Das kann sowohl ein konkretes Bauwerk oder ein Gegenstand sein, als auch im übertragenen Sinn ein Gedankengebäude. In jedem Fall sprechen wir dem keine große Stabilität zu. Seinen Ursprung hat auf wackligen Füßen stehen in der Bibel. Der Prophet Daniel beschreibt bereits im 6. Jhd. v. Chr. die wesentlichen Weltmächte, die noch entstehen werden. Mächte, welche die Welt besonders prägen und mit denen sich Israel auseinandersetzen muss. In typisch prophetischer Bildhaftigkeit werden diese mit ihren wesentlichen Merkmalen vorgestellt. Die weltlichen Mächte nehmen auch die Form eines Standbilds eines Herrschers ein. Konkret heißt es: Dieses Bild,
sein Haupt war aus feinem Gold, seine Brust und seine Arme aus Silber,
sein Bauch und seine Lenden aus Bronze, seine Schenkel aus Eisen, seine
Füße teils aus Eisen und teils aus Ton. Die Qualität der Materialen und damit des Wesens der Mächte nimmt demnach ab. Das Babylonische Reich begann in Gold (Daniel 2,38). Sein wesentlicher Herrscher Nebukadnezar hatte sich zu Gott bekehrt. Das Medo-Persische Reich war immerhin noch silbern (Daniel 5,28; 8,20). Das Griechische Reich schon Bronze (Daniel 8,21-22). Während das Römische Reich nur noch aus Eisen besteht. Hart, aber nicht mehr edel. Schließlich verläuft sich das in zehn Nachfolgemächte in unedlem Eisen und Ton. Eine Konsistenz, welche Abgrenzung und Kleinstaaterei symbolisiert, trotz strategischer Heiraten untereinander. Der Ton symbolisiert zudem besonders instabile Staaten (Daniel 2,42-43). Eine andere Redewendung lautet daher auch auf tönernen Füßen stehen. Prophetien, die wir so genau bis ins Mittelalter nachvollziehen können. Hier sehen wir ein sehr eindrückliches Beispiel der enormen Präzision der Bibel und ihrer Korrektheit. Ein nachprüfbares Zeugnis ihres göttlichen Ursprungs. Wie es mit den Mächten weiter geht beschreibt
dann der Apostel Johannes im Neuen Testament (Offenbarung 13ff.). Entscheidend
ist aber die Botschaft, dass alle Mächte vergehen werden. Das sehr
unvollkommene Christentum hat das schier unüberwindbare Römische
Reich abgelöst. Umso kraftvoller und unvergleichlich edler löst
Jesus Christus einmal jeden Herrscher ab. Sein Reich steht nicht auf Ton,
sondern stabilem Fels. Ein Fels, der er selber ist (Daniel 2,44-45). Jens R. Göbel, 15.08.2020 |