„Den alten Adam ausziehen“

Heute feiern wir mit dem Pfingstfest ein Ereignis, das fast 2.000 Jahre zurückliegt. Damals bekommen die Anhänger von Jesus plötzlich zu spüren, dass - obwohl er nicht mehr da ist - da noch mehr bleibt, als die bloße Erinnerung. Ein Brausen geht durch sie durch, sie spüren seinen Geist in ihnen drin. Manche sind von da ab auch ganz begeistert, andere eher skeptisch.

Bis heute entstehen im großen Feld der Glaubensextreme auch immer wieder Irrlehren, Dinge, die Jesus selbst nie so gemeint hat. Schon der Apostel Paulus hört aus den von ihm gegründeten ersten Gemeinden solche Vorfälle. Er schreibt dazu aus dem Gefängnis in Rom an eine Gemeinde in der Stadt Kollosä in Kleinasien, lässt aber seine Nachricht auch für alle anderen offen.

Im dritten Kapitel spricht er den Menschen ins Gewissen, „den alten Adam auszuziehen“, wie es so schön heißt. Er meint, es kann doch nicht sein, dass ich mich erst für Christus entscheide und dann alles so weitergeht in meinem Leben wie vorher. Die Veränderung müsse man doch von außen erkennen können. Und Paulus schreibt das so auf, dass auch wir heute damit noch etwas anfangen können:

„Belügt einander nicht,
denn ihr habt den alten Menschen mit seinen Gewohnheiten ausgezogen
und den neuen Menschen angelegt wie ein neues Kleid.
Der Schöpfer hat ihn nach seinem Bild erneuert, damit er zur Erkenntnis gelangt.“
Kolosser 3, 9-10

Heiko Müller