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Im Bibelflash:

„Das ist mir zu hoch“

gesendet am 31. Mai 2020 von Jens R. Göbel
 

 

Diese Welt bietet beliebig komplexe Sachverhalte. Seien es die großen Zusammenhänge unseres Kosmos. Die Phänomene auf kleinster Skala im atomaren Bereich oder darunter. Aber auch in unserem alltäglichen Wahrnehmungsbereich gibt es zwischen Mensch, Tier und Umwelt unüberschaubar viele Rätsel zu lösen. Selbst bei bester Bildung wird ein ehrlicher Mensch ab einem gewissen Punkt zugeben, dass etwas zu hoch für einen ist.

Die Redewendung, dass etwas „für jemanden zu hoch ist“, hat ihren Ursprung in der Bibel, in Psalm 139. Darin findet der große Psalmist König David seinen Meister wenn er sagt:

Zu wunderbar ist die Erkenntnis für mich, zu hoch:
Ich vermag sie nicht zu erfassen
.“
Psalm 139, 6

David staunt allerdings nicht über ein Rätsel der Natur, sondern über dessen Schöpfer. Die Bibel beschreibt eine außergewöhnlich enge Beziehung von David zu Gott. Nicht viele Menschen haben Gott so intensiv kennengelernt und wissen so viel über ihn. Trotzdem muss auch David kapitulieren, wenn er tiefer über Gott nachdenkt.

David wurde bewusst, dass Gott ihn durch und durch kennt (1-2). Schon vor einem Wort oder einer Tat weiß Gott was kommen wird (3-4, 16). Obwohl Gott ihn kennt mit all seinen Schwächen, spürt David seine Nähe. Er weiß sich regelrecht umhüllt von Gottes Liebe und Schutz (5).

Es ist die wohl unbegreiflichste Frage im ganzen Universum, warum Gott uns Menschen liebt und eine Beziehung haben möchte (6, 17). Blicken wir auch nur etwas selbstkritisch auf die Menschheit, dann möchte man eher erwarten, von Gott unmittelbar ausgelöscht zu werden - zumindest nicht so geliebt. Genau das macht aber Gott. Er ging sogar so weit, seinen einzigen Sohn zu uns Menschen zu senden, um an unserer Stelle zu sterben. In Jesus wurde Gott selber Mensch, um uns aus unserer hoffnungslosen Gefangenheit zu erlösen.

Gott ist unbegreiflich (Jesaja 55,8-9; Römer 11,33; Psalm 92,6-7). Trotzdem lässt er sich finden und macht sich verbindlich - durch sein Wort. Nichts ist spannender und nichts ist schöner als ihn zu entdecken.

Jens R. Göbel, 30.05.2020