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Im Bibelflash:

„Das sei fern von mir!“

gesendet am 8. März 2020 von Jens R. Göbel
 

 

Wenn wir ganz sicher gehen wollen, dass wir nicht missverstanden werden, dann benutzen wir vielleicht den Ausspruch „das sei fern von mir!“. Damit bekunden wir, dass das gerade gesagte in keinster Weise unserer Meinung entspricht.

Seinen Ursprung hat diese Redewendung beim Apostel Paulus, im Römerbrief. Dieser Brief gilt als theologisches Hauptwerk zur Erklärung des christlichen Glaubens. Paulus entfaltet hier in akademischer Brillanz was diesen Glauben ausmacht. Eine komplexe Materie, bei der er nicht missverstanden werden will. Deshalb verwendet er nicht weniger als zehn Mal die Redewendung „das sei ferne!“. Man könnte auch sagen „möge das nicht gefolgert werden.“

Die meisten dieser Stellen drehen sich um die Frage von Glaube und Gesetz. In der Christenheit wurde von Beginn an diskutiert, in wieweit mit Jesu Erlösungswerk die alttestamentlichen Gebote noch Gültigkeit haben. Schließlich begründet er ja einen neuen Bund. Das Neue Testament lehrt uns, dass der Glaube an Jesus genügt (Römer 3,28). Trotzdem betont Paulus:

Heben wir denn das Gesetz auf durch den Glauben?
Das sei ferne! Sondern wir bestätigen das Gesetz.

Römer 3, 31

Das Gesetz, das Alte Testament gilt weiterhin, wie auch Jesus es bestätigt (Matthäus 5,18). Die berühmten Zehn Gebote gelten - und viele mehr.

Aber Gültigkeit sagt eben noch nichts über den Heilsweg aus. Gottes Gesetz zeigt uns den Maßstab. Es ist gut. Verfehlt man es jedoch, folgen Konsequenzen. Sonst wäre das Gesetz ja kein Gesetz, sondern nur eine Empfehlung. Es braucht aber ein Gesetz, sonst wäre Gott nicht gerecht. Ohne verbindliches Gesetz würde Willkür herrschen.

Jesus Christus hat nun am Kreuz alle negativen Konsequenzen auf sich genommen. Er hat jede Verfehlung getragen, obwohl er selber keine einzige begangen hat. Glauben wir nun an ihn, dann erkennen wir das Gesetz weiterhin an. Aber wir brauchen die negativen Konsequenzen nicht mehr selber tragen (1. Johannes 3,4).

Somit gilt eben beides. Das Gesetz gilt, aber Rettung erfolgt alleine durch Glauben an Jesus Christus. Alles andere sei ferne.

Jens R. Göbel, 07.03.2020