„Stein des Anstoßes“

„Hallo, ich bin der Christian, dein Nachbar, du hast die Bohrmaschine für mich?“

Die Nachbarschaftshilfe hat einen Stein ins Rollen gebracht, bundesweit. Man kennt sich, man hilft sich, und vielleicht drücken wir dann auch ein Auge oder Ohr zu, wenn mit der Maschine dann stundenlang nebenan die Betondecke durchlöchert wird.

Oft ist uns ja der Zeitpunkt für die Arbeiten des Nachbarn nicht genehm. Was macht der jetzt so einen Krach, wo ich fernsehen will? Der Nachbar wird zum Stein des Anstoßes.

Ein Beispiel aus der Bibel - da kommen ja unsere Zitate her – für so einen Stein ist Jesus selbst, den sich seine Landsleute damals als Befreier von den Römern gewünscht haben. Er hat aber eine ganz andere Befreiung für uns am Kreuz gelebt und angeboten. Das war ihnen ein Ärgernis, wo bleiben da ihre Anliegen?

Und auch heute noch höre ich immer wieder die Frage: Wieso lässt Gott das zu, warum muss gerade ich ...?

Im 1. Petrusbrief im Neuen Testament steht nicht umsonst:

„Er ist ein Stein, an dem man Anstoß nimmt,
und ein Fels, über den man stolpert.“
1. Petrus 2,8a

Aber schon im Alten Testament finden wir auch eine wunderbare Zusage an uns, wenn wir uns auf ihn einlassen, statt nur unsere Anliegen zu sehen:

„Denn er wird seinen Engeln befehlen, dich zu beschützen, wohin du auch gehst.
Auf ihren Händen werden sie dich tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt.“
Psalm 91, 12-13

Heiko Müller