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Im Bibelflash:

„Wie ein Mann“

gesendet am 1. August 2021 von Jens R. Göbel
 

 

Wir kennen die Redewendung „wie ein Mann“ zusammenzustehen. Verwendet wird diese, wenn eine Gruppe gemeinsam, eines Sinns, geschlossen und einmütig handelt. Wenn eben nicht jeder individuell das Ziel ausdiskutieren oder das Maß seines Engagements verhandeln möchte. Stehen alle „wie ein Mann“ zusammen, ob Männer oder Frauen, dann ist Ziel und Richtung klar. Dann ist eine besondere Kraft gegeben.

Diese Redewendung hat ihren Ursprung in der Bibel. Schon im Alten Testament wird sie mehrfach verwendet. Am prominentesten, als Israel sich nach dem babylonischen Exil wieder neu sammeln konnte. Im 6. Jhd. v.Chr. mussten viele Juden in der Verbannung der damaligen Weltmacht leben. Aber nach 70 Jahren konnte die neue Generation zurück. In der Bibel wird beschrieben, wie Jerusalem wieder aufgebaut wurde. Wie auch das Glaubensleben wieder hergestellt wurde. Es heißt:

Und als der siebte Monat herankam, dass die Söhne Israel in den Städten [wohnten],
da versammelte sich das Volk wie ein Mann nach Jerusalem
.“
Esra 3, 1

Wie ein Mann feierte das Volk zusammen das Laubhüttenfest. Wie ein Mann feierte es aber auch Gott. Es wurde feierlich die Bibel gelesen und erklärt. Dabei geschah etwas, dass nicht vorgesehen war. „... das ganze Volk weinte, als es die Worte des Gesetzes hörte.“ Einmütig waren sie nicht nur im Feiern, sondern auch in der Trauer, in der Reue, wie ihre Vorfahren und auch sie selber Gottes Weisungen missachtet haben. Sie haben erkannt, dass das Ignorieren von Gott und seinen guten Geboten sie ins Exil geführt hatte. Das ganze Volk tat Buße. Es kehrte um zu Gott. Gottes Plan mit seinem Volk ist damit aufgegangen.

Leider hat sich Israel nach einiger Zeit wieder von Gott entfernt. Die meisten haben nicht ihren Messias angenommen. Es musste noch mal ins Exil. Diesmal für über 1.800 Jahre. Die Bibel verheißt aber, dass es für Israel noch mal ein kollektives Erlebnis geben wird. Wie ein Mann wird Israel zu Gott umkehren und seinen Messias erkennen (Sacharja 12,10; Offenbarung 1,7).

Jens R. Göbel, 31.07.2021