Im Bibelflash: Seine Lenden gürtengesendet am 3. Januar 2021 von Jens R. Göbel |
|
Ein neues Jahr liegt vor uns. Vielleicht haben wir uns Vorsätze, sicherlich aber Vorhaben vorgenommen. Da passt sehr gut eine Redewendung, die für Aufbruch steht. Denn wenn man ausdrücken möchte, dass man sich bereit macht, etwas umzusetzen, etwas in Angriff zu nehmen, dann spricht man schon mal davon seine Lenden zu gürten. Seine Lenden gürten hat den Ursprung in der Bibel, in einem der ältesten Texte. Zum ersten Mal finden wir diese Worte bei Hiob. Hiob ist allgemein bekannt von den Hiobsbotschaften. Schwer getroffen von Unglück und Schicksalsschlägen hadert er mit Gott. Warum all das Leid und wie kann Gott das zulassen? Das ist doch ungerecht. Gott antwortet darauf und leitet seine Rede mit folgendem Satz ein: Gürte
doch wie ein Mann deine Lenden! Gott lässt sich auf den Austausch von Argumenten ein. Er ermutigt sogar dazu. Den niedergeschlagenen und geschwächten Hiob fordert er auf, sich wie ein Mann der Tat, wie ein Kämpfer hinzustellen. Mit neuer Kraft soll er seine Sache vorbringen. Jenseits des spannenden Inhalts des Buches Hiob und seiner sprachlichen Exzellenz, lernen wir so Gottes Vorstellung einer Beziehung mit ihm schon ein Stück weit kennen. Wir müssen eben nicht alles klaglos hinnehmen. Manchmal ist das Leben schon sehr schwer und zudem ungerecht. Wir dürfen Gott Fragen stellen, dürfen mit ihm ringen. Grundsätzlich steht seine Lenden gürten für Stärke und kraftvollen Einsatz (Sprüche 31,17). Im engeren Sinne ist das Kampfbereitschaft (2. Könige 3,21). Aber wir finden auch bildhafte Verwendung, als Umgürtung mit Gerechtigkeit und Treue (Jesaja 11,5), oder mit Wahrheit (Epheser 6,14). Eigenschaften, die uns Kraft in Auseinandersetzungen geben und unsere Erscheinung zusammenhalten, wie ein Gürtel. Umgürten wir uns also mit Gerechtigkeit, Treue und Wahrheit und gehen kraftvoll ins neue Jahr. Gott schenke uns rechte Weisheit und Gelingen, in seinem Sinne zu Handeln. Jens R. Göbel, 02.01.2021 |