„Seine schützende Hand von jemand abziehen“

„Seine schützende Hand von jemand abziehen.“ - ein alter Rechtsbrauch. Über einen Verurteilten hält ein anderer die Hand und begnadigt ihn.

Das muss ihm natürlich zustehen, kann ja nicht jeder einfach Leute begnadigen. Unser Bundespräsident kann das, und auch in Amerika gab es noch schnell ein paar Freistellungen von dem scheidenden Präsidenten als für ihn nützlich erachteter Menschen. Geschichte.

Über wen halten wir die Hand? Die Kinder die Partnerin? Wir sind immer wieder versucht, unsere schützende Hand abzuziehen. Irgendwann ist ja mal Schluss! Unsere Geduld ist doch nicht unendlich!

Viel Geduld brauchen auch oft die Mitarbeitenden des Kinderprojektes Arche, schreibt Bernd Siggelkow im Buch zur Jahreslosung. Und dann lohnt es sich doch! Die Kinder aus oft schwierigen Verhältnissen finden ein Zuhause dort, nennen ihn sogar oft Papa.

Wir Christen haben auch so einen Papa.

„Von allen Seiten umschließt du mich
und legst auf mich deine Hand.“
Psalm 139, 5

hat schon im Alten Testament der Psalter erfahren. Das funktioniert nur mit Liebe. Ohne Liebe keine schützende Hand, keine Barmherzigkeit, über die wir heute so viel gehört haben.

„Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“
Lukas 6, 36

Geht auf Menschen zu, sagt Bernd Siggelkow, interessiert euch für sie, legt die Vorurteile beiseite. Der Rest ergibt sich von selbst. Ich finde die Jahreslosung ist einer der besten Vorsätze für 2021. - Wen rufen wir denn heute mal an?

Heiko Müller