Im Bibelflash: Sich kein Gewissen machengesendet am 26. September 2021 von Jens R. Göbel |
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Wir haben mitunter recht unterschiedliche Wertvorstellungen. Wir denken bisweilen recht unterschiedlich darüber, was gut und was böse ist. Was heilig ist. Diese Verschiedenheit kann schon innerhalb einer Gesellschaft sehr markant sein. Aber auch innerhalb der Christenheit gibt es in manchen Fragen unterschiedliche Auffassungen. Die Frage ist nun, was Gott gewollt ist. Schätzt Gott diese Verschiedenheit oder möchte er, dass wir in allen Fragen möglichst gleich denken und handeln? Schließlich ist die Einheit der Christenheit doch sein erklärter Wunsch (Johannes 17; Epheser 4,1-16). Die Antwort mag erstaunen. Paulus schreibt: Hast du
Glauben? Habe ihn für dich selbst vor Gott! Anders gesagt: Jedem Gläubigen ist persönliche Freiheit gegeben. Der Indikator, ob es gut und richtig ist, ist das eigene Gewissen. Andere Gläubige können für sich zu anderen Schlüssen kommen; und das ist ebenfalls in Ordnung. Schlägt das Gewissen an, macht man sich ein Gewissen aus einer Sache, dann wäre sie für einen persönlich Sünde. Umgekehrt wurde dieses Prinzip zur Redewendung sich kein Gewissen aus etwas machen. Wir beschreiben damit Menschen, die übles tun, ohne sich von ihrem Gewissen zurückhalten zu lassen. Im Vergleich zu den Religionen dieser Welt ist diese Freiheit revolutionärer, wird doch sonst die Einhaltung eines verbindlichen Regelwerks gefordert. Die Bibel dagegen spricht Freiheit zu. Im christlichen Glauben geht es eben nicht um die Einhaltung von Buchstaben, sondern um eine Beziehung mit dem lebendigen Gott (Römer 7,6). Das funktioniert allerdings nur, wenn man eben mit Gott lebt. Wenn das Gewissen immer wieder an der Bibel geschärft wird. So gelingt die Quadratur des Kreises. Jesus schenkt echte Freiheit. Gott liebt Verschiedenheit, er hat uns so geschaffen. Aber er führt auch in Gemeinschaft, zu Einheit (Galater 5,1). Jens R. Göbel, 25.09.2021 |