Lehrtext des Tages

Die Tageslosung für heute erinnert an ein berühmtes Wunder Jesu. Eine Bootsfahrt über den See Genezareth wird für Jesu Jünger zum Albtraum. Mit einigen Fischern an Bord sind sie eigentlich sehr erfahren. Und doch geraten sie in schwere Angst. Berüchtigte Fallwinde peitschen den See auf, so dass das Boot droht unterzugehen. Jesus selbst lässt sich davon nicht im Geringsten beunruhigen. Mehr noch. Als die Lage zum Verzweifeln wird, stillt er den Sturm durch einen Befehl. Schnell beruhigt sich die Lage und die Bootsreise kann sicher fortgesetzt werden. Dann kommt es aber zu einer zentralen Frage:

„Jesus sprach zu den Jüngern:
Was seid ihr so furchtsam?
Habt ihr noch keinen Glauben?“
Markus 4, 40

Warum die Jünger furchtsam waren, angesichts des lebensbedrohlichen Seegangs, ist sehr gut nachvollziehbar. Hinter Jesu Frage steckt natürlich eine Lektion - eine Lektion über Glauben an Gott. Glaube ist eben mehr, als nur theoretisch für möglich halten. Echter Glaube sieht in Gott den Allmächtigen. Ein Gläubiger im biblischen Sinn weiß sich in Gottes Hand. Wie stürmisch das Leben auch immer sein mag, besteht die feste Zuversicht, dass Gott alles im Griff hat. Glaube lebt im Bewusstsein, dass es für Gott ein Leichtes ist, die Dinge zu ändern.

Das heißt aber nicht, dass nicht auch etwas Schlimmes passieren kann. Aber gehen wir den Weg, den Gott vorsieht, bringt es uns weiter, macht alles Sinn. Dieser Weg ist eine Person. Es ist Jesus Christus. Es ist Gott selbst. Haben wir Ehrfurcht vor ihm, verlieren wir nach und nach die Angst vor dieser Welt und ihrer Unwägbarkeiten.

Glaube ist das persönliche Wissen und Verlassen auf Gottes Wesen und Handeln. Dieser Glaube ist der Eintritt in eine größere, in Gottes Welt. Haben wir ihn nicht, dürfen wir Gott darum bitten.

Jens R. Göbel, 29.10.2022