Lehrtext

Du glaubst an Jesus Christus? Prima! Kannst du erklären warum? Was genau gibt dir Hoffnung?
Diese und andere Fragen über unseren Glauben können jederzeit an uns gestellt werden. Die Frage ist, wieweit wir darauf vorbereitet sind. Zu glauben ist das eine. Diesen Glauben einem Dritten zu erklären, ist nochmal etwas anderes. Besonders, wenn der Gegenüber kein Christ ist und kaum Vorkenntnisse hat.

Auf persönliche Fragen antworten zu können, ist aber ein wichtiger Teil des christlichen Glaubens. Es gilt erkennbar zu sein und seinen Glauben erklären zu können. Es gilt die Flamme aus Glauben, Hoffnung und Liebe weiterzureichen. Glaube will zwar gelebt sein, aber muss bisweilen auch erklärt werden. Der Apostel Petrus schreibt daher:

„Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann,
der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist.“
1. Petrus 3,15

Über den eigenen Glauben sprechen zu können, muss nicht nur ein Gewinn für den anderen sein. Sich seinen Glauben bewusst machen, ihn zu sortieren, schafft eine Vertiefung auch für einen selbst. Formulieren wir ihn aus, werden wir der Differenz zwischen Theorie und der gelebten Praxis bewusst. Reales Glaubensleben trifft dann auf Glaubenswunsch. Das kann ein Ansporn sein, das eigene Leben dem Wunsch anzunähern. Reden und Handeln wird synchronisiert. Über den eigenen Glauben zu sprechen und erkennbar zu sein, schafft so eine größere Verbindlichkeit und Ernsthaftigkeit.

Die Frage ist, wie man diese Bereitschaft erreicht? Über ein so persönliches Thema wie den eigenen Glauben mit allen Wünschen und Sehnsüchten zu reden, ist nur selten in die Wiege gelegt. Das schöne ist, man muss dazu nicht Theologie studiert haben. Letztlich bezeugen wir, was wir selber mit Gott, mit Jesus Christus erlebt haben. Erfüllt sein Wirken unser Herz, dann können wir nicht anders. Jesus selbst sagt: „Denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund.“ (Matthäus 12,34).

Jens R. Göbel, 18.11.2023