Tageslosung

Weihnachten liegt nicht unbedacht in der dunkelsten Zeit des Jahres. Jenseits der Fragestellung, wann Jesus Christus nun tatsächlich geboren ist und jenseits von Erwägungen, heidnische Feiertage mit christlichen zu ersetzen, passt diese Jahreszeit einfach sehr gut zur Aussage von Weihnachten. Zumindest auf der Nordhalbkugel. Zur Wintersonnenwende sind die Tage am kürzesten und die Nächte am längsten. Die Welt erlebt Dunkelheit maximal.

Das ist ein sehr gut passendes Bild für die geistliche Botschaft von Weihnachten, wie sie in vielen Weihnachtsliedern besungen und auch von der Tageslosung aufgegriffen wird.

„Siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker;
aber über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.“
Jesaja 60, 2

Zu diesem Bild von Licht und Finsternis bewegt die Bibel vor allem zwei Themen. Zum einen weiß die Menschheit lange nur sehr wenig über Gott. Sie tappt regelrecht im Dunkeln. Es ist verheißen, dass sich im Messias Gott selber zu erkennen gibt (Jesaja 9,5). Zum anderen herrschen die Mächte der Finsternis. Immer wieder verschaffen sich Menschen mit Gewalt, Lüge und Betrug einen Vorteil. Es ist verheißen, dass der Messias dem ein Ende setzen wird. Dunkle Zeiten werden zu einem ewigen Tag (Jesaja 60,1, Offenbarung 22,5).

Große Verheißungen. Nur, wieweit wurden sie mit Jesu Geburt erfüllt? Viele Menschen können daher Gott nicht in Jesus erkennen. Vielleicht liegt das daran, weil nicht bedacht wird, dass Jesus noch aus einem dritten Grund gekommen ist. Jesus Christus wurde Mensch, um uns Menschen von unseren Sünden zu retten (Jesaja 53,5).

Es dürfte einzusehen sein, dass dies erstmal geschehen muss, bevor es zum Weltfrieden kommen kann. Nur wer aus seinen Bindungen von Selbstsucht, Gewalt und Hass befreit ist, nur wer Gott kennt, kann in Frieden und Freude leben. Leider brauchen wir Menschen so lange, um das zu verstehen - und selbst dann bekommen wir es nicht geregelt.

Mit Jesus Christus wird ewiger Friede kommen. Aber er fängt im Kleinen an. Weihnachten erinnert an das erste Aufstrahlen des kommenden Lichts.

Jens R. Göbel, 22.12.2023