Lehrtext

Die Bibel zeigt, wie Gott ist und damit wie wir als sein Ebenbild sein sollten. Insbesondere, wie wir miteinander umgehen sollten. Ein besonderes Augenmerk Gottes, liegt auf dem Umgang mit Armen. Gott hat einen besonderen Blick auf die Nöte von uns Menschen. Jeder, der mit Gott lebt, wird diesen Blick auch entwickeln (Sprüche 29,7). So fordert Jesus jeden Gläubigen zu folgender Handlungsweise heraus:

„Wenn du ein Mahl machst,
so lade Arme, Verkrüppelte, Lahme und Blinde ein,
dann wirst du selig sein, denn sie haben nichts, um es dir zu vergelten.“
Lukas 14, 13-14

Wenn man einen Empfang bzw. ein Fest plant, dann fordert Jesus auf nicht nur Freunde, Verwandte, Kollegen, oder Geschäftspartner einzuladen, sondern eben auch Arme, die nicht über Mittel verfügen, sich zu revanchieren. Die keinen Ausgleich, keine Entlohnung herstellen könnten. Jesus verheißt dafür Seligkeit. Das bedeutet glücklich sein bzw. Segen empfangen. Spenden oder ein Sozialausgleich sind wohl auch mögliche Mittel.

Dass Mitmenschlichkeit glücklich macht, ist ein bekanntes Phänomen. Insbesondere, wenn man tiefe Freude und Dankbarkeit zurückerhält. Über die Psychologie des Gebens und Freude Machens ließe sich manches sagen. Das träfe jedoch nicht die umfassende Verheißung, die Jesus hier anspricht. Nicht selten erhält man keine Dankbarkeit, kommt keine unmittelbare Freude zurück, beim Engagement für die Mitmenschen. Trotzdem aber lohnt es sich.

Jesus erklärt das im weiteren Verlauf. Er gibt eine Verheißung, die eine größere Perspektive eröffnet. Auch unbeantwortetes Engagement lohnt sich, „... denn es wird dir bei der Auferstehung der Gerechten vergolten werden.“

In Jesu Aufforderung steck demnach ein dickes „vergelt's Gott“. Ein Hinweis auf einen besseren Lohn, der nicht durch Raub oder Inflation weggeschmolzen wird (Matthäus 6,19). Der nicht an die Zeit auf Erden gebunden und damit vergänglich ist. Geben ist eben seliger als Nehmen (Apostelgeschichte 20,35). Wohltaten in dieser Welt werden von Jesus nicht übersehen oder vergessen.

Jens R. Göbel, 14.10.2023