Tageslosung

Die heutige Tageslosung führt uns zum Bau des zweiten Tempels. Juda durfte aus der babylonischen Verbannung zurückkehren. Es galt wieder Fuß zu fassen, eine Lebensgrundlage aufzubauen. Dabei setzten sie allerdings sehr ungünstige Prioritäten. Eigene Häuser und Geschäftsräume wurden gebaut, nicht aber der Tempel in Jerusalem. Damals noch der Weg, Gottes Präsenz zu erleben. Die vorangegangene Verbannung sollte doch gelehrt haben, dass ein Leben ohne Gott sinnlos ist. Mit Gott dagegen fällt einem alles Notwendige zu, um ein auskömmliches Leben zu haben. Somit lag das Wesentliche brach.

Nach Ermahnung gingen die Bauarbeiten am Tempel schließlich voran. Nur wurde dieser lange nicht so schön, wie der erste. Er sah regelrecht armselig aus im Vergleich zum ersten Tempel, der von König David vorbereitet und von seinem Sohn Salomon gebaut wurde. Die Materialien und vielleicht auch das Geschick waren einfach nicht vorhanden. Da tröstete Gott mit der Zusage:

„Mein Geist soll unter euch bleiben. Fürchtet euch nicht!“
Haggai 2, 5

Es gilt dran zu bleiben. Es gilt, Gott im eigenen Leben groß werden zu lassen und seinen Belangen erste Priorität zu geben, auch wenn die eigene Situation dürftig aussieht. Das wird sich ändern. Hauptsache ist, dass Gottes Geist anwesend ist. Äußere Schönheit spielt dabei keine Rolle. Immerhin wurde der Tempel später weiter ausgebaut und war der Tempel, den Jesus Christus betrat.

Gott gibt an dieser Stelle auch einen Ausblick auf den dritten Tempel. Er wird im Zentrum seines zukünftigen Friedensreichs stehen und wird prachtvoller sein als alles andere. Im Vorfeld wird Gott die kriegerischen irdischen Mächte stürzen und alles Gewalttätige vernichten. Abrüstung durch Gottes Hand.

Bis dahin zeigt Gott seine Nähe durch seinen Geist. Jeder, der ihn aufnimmt, wird zu einem Stein in einem lebendigen Tempel. Auch hier gilt es Gott die erste Priorität zu geben und das Ganze prächtig werden zu lassen.

Jens R. Göbel, 10.02.2024