Moderne Zeiten
Vor 85 Jahren: Der Charlie-Chaplin
Film Moderne Zeiten kommt in die Kinos
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Charlie arbeitet
am Fließband und muss Schrauben anziehen, also immer dieselbe
Handbewegung machen. Open-Air-Vorführung mit Live-Musik des Sinfonieorchesters
Wuppertal am 12. Juli 2013 auf dem Laurentiusplatz in Wuppertal. Foto:
wikipedia |
05.02.1936: In New York feiert
der Charlie-Chaplin-Film Moderne Zeiten (Modern Times) Weltpremiere.
Er erzählt die Geschichte von Charlie, dem Vagabunden (Tramp), der
mit den modernen Zeiten nicht zurecht kommt.
Unter dem Eindruck der Weltwirtschaftskrise
übt Charlie Chaplin
in seinem Film Kritik an der Industrieproduktion, wo die Arbeitsabläufe
von Maschinen bestimmt und Menschen zu Marionetten werden. Die Arbeiter
in der Fabrik stumpfen ab. Lediglich die Hauptfiguren Charlie und das
Mädchen wahren Sensibilität und Menschlichkeit.
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Es
ist für heutige Verhältnisse ein leiser Film,
der mit einfachen Mitteln sein Ziel erreichte und die
Gemüter der Industriemanager und Politiker erregte. In einigen
Ländern, so auch in Deutschland, wird der Film wegen angeblich
kommunistischer Tendenzen verboten.
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Moderne Zeiten
kam wie die Stummfilme vorher mit Untertiteln
und ohne gesprochene Dialoge aus, Ton wurde nur zu dramaturgischen
Zwecken eingesetzt. Charlie Chaplin zeigte mit dem Film nicht
nur soziale Missstände auf, sondern protestierte mit Moderne
Zeiten auch gegen den Sprechfilm.
Der Sprechfilm
birgt eine große Gefahr in sich, schrieb Chaplin schon
1929 (in einem Beitrag für die Zeitschrift Mein Film).
Er könnte imstande sein, die älteste Kunst der Welt,
die Pantomime, zu zerstören. Sie bilde die Grundlage
der Filmkunst. Die so genannte Sprechfilmkunst wolle die unerhörte
Schönheit des Schweigens zerstören. Aber der Tonfilm
siegte, und es begannen die modernen Zeiten des Kinos.
Uwe Schütz
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Charlie,
der Vagabund, gerät im doppelten Sinn in das Räderwerk der
industriellen Produktion. Foto: AREF-Screen-Shot
von "Moderne Zeiten" (Modern Times 1936) von und mit Charlie
Chaplin |
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