Doch dann werden sie
verraten. Am 28.02.1944 werden Casper (Corries Vater), Corrie und
ihre Schwester Betsie von der Gestapo (Geheime Staatspolizei) verhaftet,
ebenso Corries Bruder Willem, ihre Schwester Nollie und ihr Neffe
Peter, die an jenem Tag ebenfalls im Haus waren.
Obwohl die Gestapo das
Haus gründlich durchsucht, finden sie das Versteck gentlich
hinter einer zusätzlichen Wand im Schlafzimmer von Corrie nicht.
Aber die Gestapo findet
zusätzliche Lebensmittelmarken und Materialien der Widerstandsbewegung
in ihrem Haus.
In diesem Versteck
waren zwei jüdische Männer, zwei jüdische Frauen
und zwei Widerstandsmitglieder. Obwohl das Haus bewacht wird, gelingt
es dem Widerstand nach 47 Stunden, sie zu befreien.
Corries Vater Casper
ten Boom (84) stirbt nach 10 Tagen im Gefängnis von Scheveningen.
Corrie und Betsie verbringen
insgesamt zehn Monate in verschiedenen Gefängnissen, zuletzt
im berüchtigten Konzentrationslager Ravensbrück nahe Berlin.
"Jeden Tag geschieht etwas anderes unbegreiflich Grausames",
schreibt Corrie ten Boom später in ihrem Buch "Die Zuflucht".
Verzweifelt klammert
sich Corrie an ihre Schwester. Betsie: "Wenn man Menschen lehren
kann zu hassen, muss man ihnen auch lehren können, zu lieben.
Wir müssen einen Weg dafür finden." So lesen sie
den Mitgefangenen aus einer ins Lager geschmuggelten Bibel vor.
Durch ihr Zeugnis
kommen viele Frauen zum Glauben an Jesus Christus.
Eines Tages im Dezember
sagt Betsie zu Corrie: Gott hat mir heute Nacht ein Haus gezeigt,
in dem wir nach dem Krieg KZ-geschädigte Menschen aufnehmen
sollen. Wir werden noch vor Jahresende das Lager verlassen. Wir
müssen dann allen Menschen erzählen: Kein Abgrund ist
so tief, dass Gottes Liebe nicht hineinreicht. Die Menschen werden
es uns glauben, weil wir es selbst erfahren haben. Zwei Tage
später stirbt Betsie im Alter von 59 Jahren in Ravensbrück.
Sie war zuletzt nur noch Haut und Knochen.
Corrie ten Boom wird
kurz darauf aus dem KZ entlassen und kehrt nach Holland zurück.
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