Hintergrund-Infos Galileo Galilei |
Das naturwissenschaftlische Schaffen von Galilei
Galileo Galilei (15.2.1564, 8.1.1642), italienischer Mathematiker, Physiker und Philosoph. Galilei führte das Experiment als Erkenntnismethode in die Naturwissenschaften ein. Er formulierte zahlreiche Gesetzmäßigkeiten in der Mechanik. Schon als Student erforschte er die Gesetzmäßigkeit der Pendelschwingungen, erfand die hydrostatische Waage zur Bestimmung spezifischer Gewichte und untersuchte 1589 am schiefen Turm von Pisa die Fallgesetze. Seine astronomischen Beobachtungen machten ihn zum Vertreter des heliozentrischen Weltbildes, in dem die Sonne als Mittelpunkt des Planetensystems gilt. Galilei und die KircheDie römische Kirche klagte Galilei wegen seiner astronomischen Veröffentlichungen des Ungehorsams und der Ketzerei an, weil sein Weltbild angeblich der Bibel widersprach. Galileo widerrief seine von der Kirche kritisierten astronomischen Thesen. Dennoch wurde er 1633 mit einer später in Hausarrest umgewandelten Kerkerhaftstrafe und einem Publikationsverbot belegt. Galilei war bis zu seinem Tod ein Gefangener der Inquisition. Papst Johannes Paul II. rehabilitierte Galileo 1992Papst Johannes Paul II. rehabilitierte Galileo 1992, nachdem er 1979 die Päpstliche Akademie der Wissenschaften mit der Aufarbeitung des Falles beauftragt hatte. Der Vatikan distanzierte sich zuletzt Ende 2008 von der Verurteilung Galileis durch die Inquisition. Der damalige Papst Urban VIII. habe das Urteil nicht unterzeichnet, erklärte der Präsident des Päpstlichen Kulturrats, Erzbischof Gianfranco Ravasi. Papst Benedikt XVI. würdigt Galilei - Weder auf Vernunft, noch auf Glauben verzichtenPapst Benedikt XVI. hat am 06.01.2009 erneut Galileo Galilei (1564-1642) und die astronomische Forschung gewürdigt. Die als Heilige Drei Könige verehrten Gestalten aus der Bibel seien nach «aller Wahrscheinlichkeit Astronomen» gewesen, sagte er nach einer Meldung des epd bei einer Messe zum Dreikönigstag im römischen Petersdom. Diese hätten einen neuen Stern gesehen und diesen als Ankündigung der Geburt des Königs der Juden interpretiert. Vorchristliche Theologie habe «die Elemente und Kräfte des Kosmos vergöttlicht», betonte das Kirchenoberhaupt in seiner Predigt. Das Christentum sehe dagegen in Gott den «Schöpfer und Herrn des gesamten Universums». Noch heute gebe es Philosophen und Theologen, die «auf Galileos Spuren weder auf die Vernunft noch auf den Glauben verzichten». Schriftsteller der Antike hätten Christus mit einer neuen Sonne verglichen, betonte der Papst bei der Messe. Nach heutigen Erkenntnissen müsste man ihn mit einem «nicht nur für das Sonnensystem sondern für das gesamte bekannte Universum noch zentraleren Stern» vergleichen. AREF-Kalenderblatt |