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Hintergrund-Infos

Was macht ein Imam?

Koran

Bedeutung

Ein Imam (arabisch: „Führer“, „Vorbild“) ist Vorbeter und Leiter des Gemeinschaftsgebetes bei den Muslimen. Sie beherrschen die Gebetsformeln in arabischer Sprache und sorgen dafür, dass das Gebet nach gewissen Regeln oder Ritualen abläuft.

Das Gebet in der Moschee wird von einem Imam geleitet, der vor den übrigen Gläubigen unmittelbar an der Gebetsnische (Mihrab) steht. Er rezitiert Koranverse, und seinen Gesten (Verbeugungen, Niederwerfungen) folgen die anderen Beter.

Nach sunnitischer Auffasung ist ein Imam kein "Geistlicher", vielmehr kann jeder Gläubige, der den Ritus des Gebets beherrscht, diese Aufgabe wahrnehmen. Oftmals sind jedoch ausgebildete Religionsgelehrte in dieser Funktion tätig.

Nach schiitischer Auffassung dagegen muss ein Imam der jeweilige legitime Nachfolger des Propheten Muhammad. Je nach schiitischer Glaubensgemeinschaft ist die Anzahl der anerkannten Imame unterschiedlich. 1979 gab das iranische Volk Ajatollah Ruhollah Chomeini den Titel "Imam", der bis dahin den zwölf direkten Nachfahren von Ali Ibn Abi Talib, dem Cousin und Schwiegersohn des Propheten Mohammed, vorbehalten war. Die Imame, so glauben schiitische Muslime, hatten eine besondere göttliche Berufung und dadurch auch eine einzigartige Begabung, die Gläubigen zu führen.

Imame in Deutschland

Laut Angaben der Tagesschau (tagesschau.de) gibt es in Deutschland rund 1.250 hauptamtliche und 1.000 ehrenamtliche Imame, davon stammen die meisten aus der Türkei.

Niedersachsens Sozial- und Integrationsministerin: Imame können zu Motoren der Integration werden

"Imame sind nicht nur traditionelle Vorbeter. Neben der Beantwortung von Glaubensfragen helfen Imame auch in vielen Lebenslagen. Sie werden gerufen, um Eheprobleme zu schlichten oder um bei Behördengängen zu helfen. Oft ist sind sie auch für Erziehungsfragen zuständig", so die niedersächsische Sozial- und Integrationsministerin Aygül Özkan (CDU). "Durch ihre besondere Schlüsselposition können Imame zu Motoren der Integration werden und eine wichtige Rolle beim interreligiösen Dialog spielen. Damit die Imame diese vielfältigen Aufgaben - auch mit Blick auf eine gelingende Integration - erfüllen können, ist eine gezielte Weiterbildung der Imame vor Ort in Deutschland der richtige Weg." Dies sagte die Ministerin zum Start des ersten Weiterbildungsprogramms für Imame in Osnabrück. tagesschau.de schrieb: "Die Hoffnung ist, dass die Prediger einerseits durch ihre eigene Integrationsbereitschaft selbst als Vorbild für andere Gemeindemitglieder wirken und andererseits Ansprechpartner im interreligiösen Dialog in Deutschland werden."

Weiterbildung für Imame in Deutschland

Die in Osnabrück gestartete Weiterbildung "für Imame und das seelsorgerische und religionspädagogische Betreuungspersonal in Moscheegemeinden" umfasst drei Schwerpunkte: Zunächst geht es um ausreichende Deutschkenntnisse für die aus der Türkei stammenden Imame, damit sie sich ohne Schwierigkeiten verständigen und auch theologische Inhalte in Deutsch wiedergeben können. Die Fortbildung vermittelt weiterhin Informationen über Geschichte, Politik, Recht und Gesellschaft. In einem dritten Schwerpunkt werden pädagogische Kenntnisse für die Jugend- und Gemeindearbeit und den interreligiösen Dialog vermittelt.

Hauptquelle: simply-Newsletter vom 19.10.2010, Orgenda Verlag

 

 

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