Begriff
Eine Studie ist eine schriftliche
wissenschaftliche Arbeit von einem oder mehreren Autoren, die in einem
Wissenschaftsverlag veröffentlicht ist oder veröffentlicht werden
soll.
Die Veröffentlichung (Publikation)
erfolgt meistens in Fachzeitschriften. Der Veröffentlichung geht
in der Regel eine vorherige Begutachtung durch (meist anonyme) Fachkollegen
(referees) voraus (Review-Prozess).
Motivation für die Publikation
Wissenschaftler publizieren,
um
- ihre Forschungsergebnisse
der wissenschaftlichen Gemeinschaft (ihres Faches) vorzustellen; erst
dadurch werden sie existent und können zitiert werden;
- andere Forscher zu fachlichen
Diskussionen und weiteren Untersuchungen anzuregen;
- zu zeigen, dass sie zu einem
bestimmten Zeitpunkt bereits die Ergebnisse hatten; diese Beweisfunktion
erinnert an das Patentieren einer Erfindung;
- sich in ihrem Fach zu profilieren,
was unter anderem für die Anstellung oder auch für die Vergabe
von Forschungsgeldern wichtig ist (publish or perish);
- Geld für diese Publikation
zu erhalten (Tantiemen u. ä.);
- sich einer allgemeinen Öffentlichkeit
zu präsentieren und Werbung für sich und ihre Ideen zu machen;
diese Möglichkeit hängt vom Fach ab.
In manchen Fächern erfolgt
oft ein Vorabdruck (Preprint) der veröffentlichungsreifen Manuskripte
auf Internet-Servern wie arXiv.org.
Hintergrund ist, dass in fast
allen Wissenschaftsgebieten die Zahl und Qualität der Veröffentlichungen
als Nachweis erfolgreicher wissenschaftlicher Forschungstätigkeit
dienen. Dabei sind äußere Eingriffe und Beschränkungen
in der Regel aus Sachgründen und aus Prinzip (Forschungsfreiheit)
grundsätzlich nicht vorgesehen. In einigen Fächern vor
allem in der Medizin, der Pharmakologie, dem Ingenieurwesen und bei militärischer
Relevanz oder Patentfragen wird aber die Publikation eines durch
Forschung entdeckten Sachverhalts von externer Seite ausgeschlossen oder
eingeschränkt.
Abgesehen von den Interessen
der Öffentlichkeit ist Publikation neuer Erkenntnisse speziell für
die Wissenschaft selbst essenziell, damit andere Wissenschaftler Zugriff
auf dieses Wissen erhalten und neue Forschungsideen entwickeln können.
Gliederung einer Veröffentlichung
- Titel
- Autoren: inklusive aller
Koautoren, mit Kontaktadresse eines Korrespondenzautors (corresponding
author).
- Abstract: ein Kurzreferat
des Inhaltes, das die Hauptthesen bzw. Ergebnisse in sehr kurzer, prägnanter
Form wiedergibt. Hier entscheidet der Leser, ob er die Arbeit für
lesenswert hält. Der Abstract ist sehr oft in Katalogen öffentlich
zugänglich.
- Einleitung (Introduction):
Ein Kurzbericht des Forschungsstandes: Die Einleitung beinhaltet sozusagen
eine kleine Übersichtsarbeit mit dazugehöriger Literaturrecherche.
Die Motivation für die vorliegende Arbeit wird dargestellt: Welche
Wissenslücken bestehen? Warum ist es wichtig, diese zu füllen?
Ebenso werden Hypothese(n) formuliert.
- Materialien und Methoden
/ Experimenteller Teil (Materials and Methods / Experimental Section):
welche Informationsquellen, Werkzeuge und Methoden wurden zur Bearbeitung
der Fragestellung verwendet? Wie wird die Wahl der Methoden gerechtfertigt?
- Resultate (Results): was
ist das Ergebnis der Bemühungen? Darstellung der gewonnenen Daten,
gegebenenfalls mit statistischen Auswertungen.
- Diskussion (Discussion):
Interpretation der Ergebnisse. Welche weitere Fragestellungen ergeben
sich daraus? Was bedeuten die Ergebnisse für das Forschungsgebiet?
Stehen die Ergebnisse im Widerspruch zu oder Einklang mit anderen, früheren
Publikationen? Da während der Forschungsarbeit nicht selten Probleme
auftreten (zum Beispiel schlechtes Wetter, das eine Forschungsexpedition
erschwert und verkürzt), wird im Diskussions-Teil selbstkritisch
beschrieben, ob und mit welchen Einschränkungen die Ergebnisse
gültig sind.
- Zusammenfassung (Summary):
ähnlich wie das Abstract, jedoch eher zukunftsorientiert in Bezug
auf weitergehende Fragestellungen. Wo und wie ließe sich das jetzt
gewonnene Wissen weiterverwenden?
- Danksagung (Acknowledgements):
Dankworte an Geldgeber, Unterstützer und Kritiker sowie Mit- und
Zuarbeiter, die zwar einzelne Forschungsbeiträge oder Hilfen gegeben
haben, aber den Artikel selbst nicht mitverfasst haben. Häufig
auch als Fußnote zum Titel.
- Interessenkonflikte
(Conflicts of interest): Hier geben die beteiligten Wissenschaftler
an, von wem sie finanziert wurden, und welche Interessenkonflikte bei
dieser Arbeit eine Rolle spielen könnten.
- Literaturliste (References):
worin die zitierten Publikationen aufgelistet werden.
Quelle: wikipedia.de
zurück
zum Kalenderblatt über
das
Gefängnis-Experiment an der Stanford-Universität
|