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Ein Mann der Versöhnung
Mazedonischer Präsident bei Flugzeugabsturz ums Leben gekommen
28.02.04: Am Donnerstag, 26.02., ist der mazedonische Präsident Boris Trajkovski (46) bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Trajkovski befand sich auf dem Flug ins südbosnische Mostar, wo er an einer internationalen Bosnien-Investitionskonferenz teilnehmen wollte. Den 47-jährigen Präsidenten begleiteten seine Berater und Leibwächter. Alle Flugzeuginsassen kamen ums Leben.
Das Flugzeug war nahe der Ortschaft Stolac in einer Gebirgsregion abgestürzt. Am Unglücksort tobte zur Zeit des Absturzes ein Sturm mit dichtem Nebel. Der Unfallort ist schwer zugänglich und vom Bosnienkrieg (1992 - 1995) noch weitgehend vermint. Suchmannschaften der internationalen Friedenstruppe SFOR und bosnische Polizei waren im Einsatz, um die Leichen zu bergen.
Boris Trajkovski war aktives Mitglied der Ev. Methodistischen Kirche (EmK) in Mazedonien. Der auf Ausgleich zwischen den Volksgruppe bedachte Präsident erhielt 2002 den Methodistischen Friedenspreis in Oslo. Ein Nachruf vom Bischof der Ev. methodistischen Kirche in Deutschland.
Ein Nachruf
Der Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirchen in Deutschland, Dr. Walter
Klaiber, schreibt :
Mit tiefer Bestürzung und großer Trauer haben wir die Nachricht aufgenommen,
dass Präsident Boris Trajkovski bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen
ist. Unsere Anteilnahme und Fürbitte gelten seiner Familie, die am schwersten
von diesem Verlust betroffen ist. Sie gelten der Evangelisch-methodistischen
Kirche in Mazedonien, die in ihm einen treuen und engagierten Mitarbeiter verliert,
der seine kirchliche Heimat auch in seinem hohen Amt nicht verleugnet hat. Und
sie gelten dem mazedonischen Volk, in dem er als Präsident in herausragender
Weise für Versöhnung und Frieden gearbeitet hat. Der Weltrat Methodistischer
Kirchen hat ihm deswegen 2002 den Friedenspreis verliehen. Wer Boris Trajkovski
kennen lernen durfte, weiß, dass er sein politisches Engagement ganz aus
seinem Glauben an Jesus Christus heraus gelebt hat. Friede mit Gott und Friede
unter den Menschen gehörten für ihn zusammen; das hat er bezeugt und
dafür hat er gelebt. Wir sind Gott für das Zeugnis und das Leben von
Boris Trajkovski dankbar und bringen unsere Trauer und Ratlosigkeit angesichts
seines allzu frühen Todes in unserer Klage zu Gott, in dessen Hand wir
Boris Trajkovski geborgen wissen.
Autor: Uwe Schütz, 28.02.04