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Währt ehrlich doch am längsten?
Erntet ein Flüchtling der
Cap Anamur den Lohn für seine Ehrlichkeit?
28.07.04: Um das Flüchtlingsdrama der Afrikaner, die von der "Cap Anamur" an Bord genommen wurden, gibt es eine schöne Episode : Es gibt offensichtlich einen von 36 aufgefischten Flüchtlingen der "Cap Anamur", der nicht gelogen hat, als es um seine Herkunft ging: Benjamin Robat
Anders als die anderen hat Benjamin Robat von Anfang an ehrlich gesagt, dass er nicht aus dem bürgerkriegsumkämpften Sudan, sondern aus Nigeria kommt, obwohl er wusste, dass sich damit seine Chancen auf Asyl in Italien drastisch verringern.
Gott, sagt er, wolle nicht, dass er lügt. "Benjamin der Ehrliche", wie er von den Medien liebevoll genannt wird, könnte nun für Cap-Anamur-Leiter Bierdel zum Kronzeugen werden. Denn im undurchsichtigen Flüchtlingsdrama, das Deutschland und Italien tagelang in Atem hielt, stützt Benjamin Robat in fast allen Punkten die Version des umstrittenen Chefs der Hilfsorganisation, berichtet ARD-Korrespondent Jörg Seisselberg am 27. Juli in der Tagesschau.
Als wichtiger, verlässlicher Zeuge entlastete Benjamin Robat in der vergangenen Woche den Kapitän der Cap Anamur und deren Chef Bierdel, denen Begünstigung der Schlepperei zur Last gelegt wurde. Benjamin Robat bestätigte, dass die Besatzung des Flüchtlingsboots in massiver Lebensgefahr von dem deutschen Schiff aufgenommen worden war und Bierdel mehrfach den Versuch unternommen hätte, die Identität der Flüchtlinge zu erfragen.
Weil er sich nicht des versuchten Asylbetrugs schuldig gemacht hat, lebt er jetzt im kleinen sizilianischen Ort Racalmuto, in einem offenen Asylantenheim, mit sauberen, geräumigen Zimmern und der Möglichkeit, jederzeit ein- und auszugehen.
Autor: Uwe Schütz, 28.07.2004, Quelle: www.tagesschau.de
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