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Unruhen in Judäa
Verletzte bei Ausschreitungen zwischen Muslimen und Christen bei Bethlehem
17.07.2004: Zwischen christlichen und muslimischen Palästinensern ist es am Mittwoch, 14. Juli 2004, in Beit Sahur bei Bethlehem in Judäa zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen. Palästinensische Sicherheitskräfte mussten über die Ortschaft für mehrere Stunden eine Ausgangssperre verhängen, um die Lage unter Kontrolle zu bekommen.
Wie die Tageszeitung "Jerusalem Post" berichtet, hatte eine Christin in einer Umkleidekabine einer Boutique in Beit Sahur Kleidung anprobiert. Dabei habe sie bemerkt, wie ein Mann sie beobachtete und Fotos mit seiner Handy- Kamera von ihr machte. Sie sei daraufhin aus dem Laden gerannt und habe um Hilfe gerufen.
Laut palästinensischen Augenzeugen sei der muslimische Mann in eine nahegelegene Moschee geflohen. Dutzende Einwohner Beit Sahurs und Verwandte der Christin hätten das Gebäude jedoch umstellt, den Palästinenser in ihre Gewalt gebracht und geschlagen. Zudem habe die aufgebrachte Masse mehrere Autos in Brand gesteckt. Die Polizei habe versucht, durch Schüsse in die Luft die Menge zu vertreiben und verhaftete den Beschuldigten.
Hunderte Beit-Sahur-Einwohner hätten sich jedoch daraufhin vor der Polizeistation versammelt und gefordert, dass ihnen der Palästinenser übergeben werde. Die Polizei sei gezwungen gewesen, Verstärkung aus Ramalla und anderen Autonomiestädten anzufordern, um die Gewalt einzudämmen.
In der Nacht zum Donnerstag hätten dann muslimische Verwandte und Freunde des Verdächtigten in Beit Sahur randaliert und Eigentum von christlichen Palästinensern zerstört. Anschließend sei es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Gruppen gekommen. Dabei seien mindestens 27 Menschen zum Teil schwer verletzt worden.
Vertretern der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) sei es jedoch gelungen, eine so genannte "Hudna" - eine vorläufige Waffenruhe - zwischen den Streitenden zu vermitteln.
Quelle: Israelnetz.de
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