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Hoffnung für die Hoffnungslosen?
G8-Gipfel: 50 Milliarden Dollar mehr für die ärmsten Staaten pro Jahr
08.07.2005: Die Staats- und Regierungschefs der G8-Staaten haben sich am heutigen Freitag (08.07.05) auf ihrem Gipfel im schottischen Gleneagles auf eine Erhöhung der Entwicklungshilfe um zusätzliche 50 Milliarden US-Dollar pro Jahr bis 2010 geeinigt. 25 Milliarden kommen Afrika zu Gute, was eine Verdoppelung der Unterstützung für den Kontinent bedeutet.
Bei dem Gipfel der sieben führenden Industrienationen und Russlands ging es unter anderem um mögliche Unterstützung für arme Länder. Blair sagte am Freitagmittag vor Journalisten, die Teilnehmer hätten sich darauf geeinigt, insgesamt Hilfe im Wert von 50 Milliarden Dollar zu leisten, berichtet der Fernsehsender BBC.
Schuldenerlass für 18 arme Länder
An dem Treffen mit den politischen Führern aus Algerien, Äthiopien, Ghana, Nigeria, Senegal, Südafrika und Tansania hatten auch UN-Generalsekretär Kofi Annan sowie die Spitzen von Weltbank und Währungsfonds teilgenommen. In dem Schlussdokument der G8-Staaten wird auch der im Juni vereinbarte geplante sofortige Schuldenerlass für 18 arme Länder, darunter 14 in Afrika, mit einem Umfang von 40 Milliarden US-Dollar festgeschrieben.
3 Milliarden Dollar für Palästinenser
Die führenden Industrienationen wollen der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) ein Hilfspaket im Wert von drei Milliarden Dollar zur Verfügung stellen. Das gab der britische Premierminister Tony Blair laut israelnetz.de zum Abschluss des G8-Gipfels im schottischen Gleneagles bekannt.
Afrikanische Staaten erklären sich mit G8-Staaten solidarisch
Die Staaten Afrikas stellten sich nach den gestrigen Bomben-Anschlägen in London beim G8-Gipfel demonstrativ auf die Seite der führenden sieben Industrienationen und Russlands. Unmittelbar nach den Anschlägen am Donnerstag hatten sich schon die führenden aufstrebenden Wirtschaftsnationen China, Indien, Mexiko, Südafrika und Brasilien mit der G8 solidarisch erklärt.
Rockmusiker Bono und Geldof loben G8-Ergebnisse
Die Rockmusiker Bob Geldof und Bono haben das Versprechen der Teilnehmer des G8-Gipfels, die Entwicklungshilfe auf 50 Milliarden Dollar zu verdoppeln, gelobt. "Die Welt hat gesprochen und die Politiker haben zugehört", sagte U2-Sänger Bono. Die Live-8-Konzerte am Wochenende zuvor und die Demonstrationen am Konferenzort hätten geholfen, die Entscheidung der G8 herbeizuführen. Dank der Verdoppelung der Entwicklungshilfe auf 50 Milliarden Dollar würden Hunderttausende Menschen davor bewahrt, an Armut, Malaria oder Aids sterben zu müssen, sagten Bob Geldof und Bono. Bob Geldof hatte die Live-8-Konzerte der vergangenen Woche zu Gunsten der Afrika-Hilfe ins Leben gerufen.
Kritik kommt von "Brot für die Welt"
Kritik übte das kirchliche Hilfswerk "Brot für die Welt". Die Beschlüsse zur Armutsbekämpfung seien unzureichend. "Die Diskussionen in Gleneagles haben gezeigt, dass Entwicklungshilfe weiterhin von außen- und wirtschaftspolitischen Eigeninteressen geleitet wird, statt dem Ziel der Armutsbekämpfung zu dienen", sagte Direktorin Cornelia Füllkrug-Weitzel. Vor allem Deutschland und die USA seien dafür verantwortlich, weil sie bis zum Schluss Bedenken gegen eine Erhöhung der Entwicklungshilfe auf jährlich 50 Milliarden US-Dollar bis 2010 geäußert hätten Darüber hinaus fehle die Selbstverpflichtung der Industrieländer, für faire Handelsbedingungen zu sorgen..
AREF, 08.07.2005