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Steuergelder für Imam-Ausbildung?

Forderung nach Islam-Ausbildung an den deutschen Universitäten

29.09.2005: Christliche Theologen und Vertreter des Islam haben sich dafür ausgesprochen, die Ausbildung von Imamen künftig auch an den deutschen Universitäten zu ermöglichen. Die Rahmenbedingungen für die Ausbildung der Vorbeter und Prediger der Moscheegemeinden müssten so gestaltet werden, „dass eine qualifizierte Ausbildung gewährleistet wird“, forderten die Teilnehmer einer international besetzten Tagung am 27.09.2005 in Frankfurt am Main. Dies meldet Jesus.de unter Berufung auf den Evangelischen Pressedienst (epd).

Forderung: Imam-Lehrstühle für vergleichbaren Abschluss

Die Tagung mit dem Thema „Die Ausbildung von Imamen und Seelsorgern in Deutschland für die Herausforderungen von morgen“ wurde von der Georges-Anawati-Stiftung veranstaltet. An den Universitäten seien entsprechende Lehrstühle in ausreichender Zahl einzurichten, so dass ein vergleichbarer Abschluss zu anderen deutschen Ausbildungen erreicht werde, heißt es einer Entschließung.

Muslime sollen ihre religiösen Werte in der Gesellschaft einzubringen

Die Ausbildung der Imame müsse den Muslimen helfen, die eigenen religiösen Werte für die Lebensbewältigung in der Gesellschaft einzubringen und ihrer Umgebung mit Toleranz und Respekt zu begegnen, hieß es weiter. Die islamischen Herkunftsländer müssten sich dafür einsetzen, dass in Deutschland tätige Imame gute deutsche Sprachkenntnisse hätten, wird weiter betont. Für die Weitergabe des Glaubens sei auch die Kenntnis der deutschen Gesellschaft eine wichtige Voraussetzung. Dies müsse Vorrang haben vor der Vermittlung der heimatlichen Kultur, so Tagungsteilnehmer.

Stiftung will gegenseitige Achtung von Christen und Muslimen fördern

Die im Jahr 2000 von Dietger Freiherr von Fürstenberg errichtete Stiftung will insbesondere das friedliche Neben- und Miteinander von Menschen christlicher und muslimischer Tradition in gegenseitiger Achtung fördern. Anlass für die erste Tagung war der 100. Geburtstag des Namensgebers Georges C. Anawati (1905-1994), der als Pionier des christlich-islamischen Dialogs in der arabischen Welt gilt.

Kommentar

Die Vorstellung, dass die Ausbildung von Islam-Predigern von deutschen Steuergeldern bezahlt werden soll, mag uns wahrscheinlich so gar nicht schmecken. Wir müssen uns aber die Frage gefallen lassen, warum ein Atheist, ein Moslem oder ein "Freikirchler" die Ausbildung von Pfarrern der Evangelisch-Lutherischen Kirche oder der Römisch-Katholischen Kirche finanzieren soll. Warum wird die Ausbildung von Pfarrern aus der Staatskasse finanziert wird und die Ausbildung an Bibelschulen oder freien Seminaren nicht ? Vielleicht wird es Zeit, die Trennung von Kirche und Staat, für die die Freikirchen eintreten, endlich zu vollziehen.

Spätestens seit dem sogenanten Augsburger Religionsfrieden vor 450 Jahren läuft hier im Land einiges schief. Damals wurden um per Reichstagsbeschluss die "Lutheraner" den Katholiken im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation in allen Belangen gleichgestellt. So unterschiedlich die beiden Vertragsparteien auch denken mochten, waren sie sich doch darin einig, dass man keine weitere Konkurrenz dulden wollte. Für Reformierte, für die Täufer und sonstige reformatorische Bewegungen galt der Religionsfriede nicht. Sie mussten konvertieren oder auswandern.

Vielleicht ist es an der Zeit, "Zöpfe" wie Kirchensteuer und Pfarrerausbildung zu hinterfragen.

Autor: Uwe Schütz, 29.09.2005

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