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In Sachen Image Schlusslicht

Israel verdoppelt sein Marketing-Budget, um sein Image aufzubessern

25.11.2006: Israel will in den kommenden fünf Jahren doppelt so viel Geld für Werbung um Touristen ausgeben als bisher. Damit reagiert das israelische Tourismus-Ministerium auf das Ergebnis eines weltweiten Ranking zum Länder-Image, in dem Israel auf dem schlechtesten Platz liegt.

Das Ziel des Tourismus-Ministeriums ist es, die Zahl der ausländischen Touristen auf vier Millionen in den nächsten fünf Jahren zu verdoppeln. Dazu will es 250 Millionen Dollar ins Marketing investieren - 50 Millionen Dollar pro Jahr. Dies ist doppelt so viel, wie Israel in den vergangenen Jahren für Werbung ausgegeben hat. Dies teilte das Ministerium am Donnerstag mit.

Tourismus ist einer der bedeutendsten Wirtschaftsfaktoren

Der Tourismus ist einer der bedeutendsten Wirtschaftsfaktoren des Landes. Doch die Zahl der ausländischen Besucher fiel vor allem während des Krieges gegen die Hisbollah in den Monaten Juli und August stark ab. Im Jahr 2005 besuchten etwa 1,9 Millionen Menschen das Heilige Land.

Wie "Reuters" berichtet, hat das Beratungsunternehmen "Ernst & Young" für den jüdischen Staat nun einen Plan ausgearbeitet, der zu einem Anwachsen der Touristenzahlen führen soll. Israel könne trotz der Sicherheitslage erfolgreich eine Kampagne durchführen, die Touristen anlockt, heißt es in dem Bericht. Dabei sollte das Augenmerk vor allem auf acht Länder gerichtet sein, dazu gehören die USA, Großbritannien, Russland und China. Des Weiteren könne der Staat den Fluggesellschaften die Flüge nach Israel erleichtern, indem er den Standort Israel noch mehr internationalen Hotel-Ketten schmackhaft macht.

Glaubt man dem "Nation Brand Index" des Wirtschaftsexperten Simon Anholt, ist Israel "das Land mit dem weltweit schlechtesten Image". Anholt untersucht vierteljährlich, wie welches Land bei den Konsumenten ankommt. Der Brite ist einer der weltweit führenden Experten für das Image-Marketing ganzer Nationen; er half Ländern wie Neuseeland, Slowenien oder Großbritannien, ihr internationales Image neu auszurichten. Das Image eines Landes macht Anholt an sechs Variablen fest: die Meinung der Verbraucher über die Exportprodukte eines Landes, die Attraktivität für eine Urlaubsreise, für Investitionen, für die Emigration sowie die Wahrnehmung der Werte seiner Regierung, Ansichten zur Traditionen und Kultur sowie zum Verhalten seiner Bewohner.

Israel hinter den USA Schlusslicht

Bei seiner letzten Studie, bei der er wie immer 25.900 Konsumenten in 35 Ländern befragte, landete Israel auf dem letzten Platz. Dass Israel der Welt unbekannt ist, trifft dabei jedoch nicht zu. Besonders die Regierung in Jerusalem bekommt schlechte Noten. Bei der Frage "In welchem Maße stimmen Sie mit der Aussage überein, dass dieses Land verantwortlich im Sinne der Sicherheit und des Friedens der Welt handelt?", landete Israel auf Platz 36 von 36. Es folgten die USA (Platz 35) und China (Platz 34).

Die russischen Teilnehmer gaben Israel die besten Noten. Bei der Frage "In welchem Maße würden Sie in diesem Land leben und arbeiten wollen?" erhielt Israel aus fast allen Ländern den zweitschlechtesten Platz - nur die Russen setzten Israel bei dieser Frage auf Platz 28. Israel ist demnach auch das am wenigsten attraktivste Land für Touristen. Und seine Bewohner sind am unsympathischsten. Einen besseren Platz erreichte Israel bei der Frage, ob das Land in besonderem Maße auf dem Gebiet der Wissenschaft und der technologischen Innovation beiträgt. Auch wenn Israel von den Deutschen normalerweise relativ viele Punkte bekommt, reichte es dieses Mal nicht aus.

Die fünf Länder mit den besten Platzierungen waren die Heimat Anholts Großbritannien, Deutschland, Italien, Kanada und die Schweiz. Die Länder mit den schlechtesten Plätzen waren Südafrika, Estland, Indonesien, Türkei - und Israel.

Quelle: Israelnetz.de-Newsletter vom 24.11.2006

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