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Klimaschutz

Christen müssen ihre Aufgabe als „Bewahrer“ ernster nehmen

13.10.2006: Zu verstärkten Anstrengungen zum Schutz des Klimas hat ein international anerkannten Klimaforscher die Christen aufgerufen. Der Physiker Prof. John Houghton (Oxford) vom Ausschuss für Klimaveränderungen (IPCC) der Vereinten Nationen sagte jetzt in einem Interview im christlichen Ratgebermagazin “Neues Leben” (Berlin/Altenkirchen): „Die Schöpfung ist nicht nur wichtig für uns, sie ist auch wichtig für Gott. Wir müssen unsere Aufgaben als ihre ‚Bewahrer’ sehr viel ernster nehmen.“

Kohlendioxid-Emissionen verringern

Nach seiner Einschätzung sei es möglich, die für den Klimawandel verantwortlichen Kohlendioxid-Emissionen zu verringern: „Wir können sie sehr schnell verringern, wenn wir wollen.“ Vor allem die Menschen in den ohnehin ärmeren Ländern seien am stärksten vom Klimawandel betroffen: „Sie haben nicht die Infrastruktur, um mit den Problemen wie dem Anstieg des Meeresspiegels, dem Hochwasser und der Dürre fertig zu werden.“ Die industrialisierten Länder hätten eventuell sogar einen Vorteil von der globalen Erderwärmung, weil durch das Kohlendioxid die Ernteerträge sogar gesteigert würden.

Die globale Erwärmung schaffe eine „immer größere Ungleichheit zwischen der reichen und der armen Welt“, kritisierte der 74-jährige. Sein Appell: „Wenn Christen überall auf der Welt wirklich hinter dieser Sache stehen würden, könnten wir die Notwendigkeit, die Armen zu schützen und uns um sie zu kümmern, sehr viel stärker ansprechen. Dies könnte einen gewaltigen Unterschied machen.“ Teilen mit anderen sei ein Grundauftrag der Christen.

Houghton bedauert, dass die USA ihre Möglichkeiten nicht ernst nimmt

Nach Angaben von Houghton ist die Technologie, um den Klimawandel zu bremsen, „größtenteils vorhanden“. Weltkonzerne wie BP und Shell arbeiteten mit Hochdruck an der Solar-Energie und anderen Lösungen. Kritik übte Houghton in dem Zusammenhang an den USA: „Es ist eine Schande, dass die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika es hier versäumt hat, ihre Möglichkeiten zu ergreifen.“

Energie so schnell wie möglich aus nicht fossilen Brennstoffquellen

Vielen Menschen in aller Welt mache diese Haltung Probleme. Ihnen müsse geholfen werden, „ihre Energie so schnell wie möglich aus nicht fossilen Brennstoffquellen zu gewinnen“. Wenn die USA auf dem Gebiet „anpacken“ würden, würde das sowohl der Industrie als auch dem Ansehen der USA ernorm von Nutzen sein: „Und auch das Problem wäre sehr viel leichter zu lösen.“

Bereits seit den 1960-er Jahren hat Houghton den Klimawandel in Folge der Kohlendioxid-Emissionen wissenschaftlich untersucht. Bis 1990 habe er nicht mit Bestimmtheit sagen können, dass sich das Klima verändere, „weil das Klima grundsätzlich sehr veränderlich ist“. Bereits seit 2001 sei jedoch deutlich nachweisbar, dass die Erderwärmung „größtenteils durch menschliche Aktivitäten entstanden ist“. In den nächsten 20 bis 30 Jahren müssten unbedingt entscheidende Maßnahmen zum Schutz des Klimas ergriffen werden.

Quelle: Oncken Agentur für Kommunikation / Glaube24.de-Newsletter, 13.10.2006

Autor: Uwe Schütz