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Werbung für Sünde?
Russisch-orthodoxer Patriarch kritisiert »homosexuelle Propaganda«
04.10.: Der russisch-orthodoxe Patriarch Alexij II. hat sich vor dem Europarat in scharfen Worten gegen «homosexuelle Propaganda» ausgesprochen. Homosexualität sei eine Sünde und dürfe nicht beworben werden, sagte Alexij am Dienstag vor der Parlamentarier-Versammlung der Staatenorganisation in Straßburg. Er kritisierte unter anderem eine Schwulenparade in Moskau im Mai 2007, die trotz eines Verbotes der Behörden stattgefunden hatte.
Im Namen der Menschenrechte werde häufig gegen die Moral verstoßen, sagte der Patriarch von Moskau und ganz Russland, der erstmals seit seinem Amtsantritt 1990 vor dem Europarat sprach. Zwar dürfe niemand auf Grund seiner persönlichen Vorlieben diskriminiert werden. Die Kirche lasse sich jedoch nicht zum Schweigen bringen, wenn es darum gehe, Sünden als solche zu bezeichnen.
Sexuelle Ausbeutung von Frauen
Der Patriarch wandte sich auch gegen den Ehebruch und die sexuelle Ausbeutung von Frauen. Er forderte außerdem, die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich in zahlreichen europäischen Ländern zu bekämpfen. In Russland lebten Millionen Arbeiter unter elenden Bedingungen, während einige wenige Bürger von extremem Reichtum profitierten, sagte Alexij.
Für Dialog der Religionen, aber gegen künstliche Vereinigung
Auch für einen intensiveren Dialog der Religionen und Kulturen warb der 78-jährige Geistliche. Es dürfe dabei nicht darum gehen, «Religionen künstlich zu vereinigen». Die verschiedenen Weltanschauungen könnten jedoch voneinander lernen und gemeinsam für eine Stärkung der moralischen Werte eintreten.
Das Kirchenoberhaupt war am Montag in Frankreich eingetroffen. Im Beisein des Straßburger Erzbischofs Jean-Pierre Grallet nahm Alexij II. am Montagabend an einem Konzert mehrerer orthodoxer Chöre im Straßburger Münster teil. Seit seinem Amtsantritt vor 17 Jahren hat er nur selten den Westen besucht, so war Alexij 1995 in Deutschland.
Der Europarat, der im Jahr 1949 gegründet wurde, umfasst derzeit 47 europäische Staaten. Russland war der Organisation im Jahr 1996 beigetreten.
Quelle: jesus.de-Newsletter / epd vom 03.10.2007
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