zur AREF-Startseite

AREF-News

Tourismus-Branche im Aufwind

2007 besuchten 25% mehr Touristen Israel als im Jahr 2006

24.01.08: Nach drastischen Einbußen in den vergangenen Jahren hat sich der Tourismus-Sektor in Israel 2007 erholt. Rund 2,3 Millionen Touristen und damit 25 Prozent mehr als 2006 besuchten das heilige Land 2007. Die Mehrzahl der Besucher kam aus den USA, Frankreich, Russland und England.

Nach dem Ausbruch der Zweiten Intifada im Jahr 2000 brach die Tourismus-Branche stark ein. Die Zahl der Touristen sank von 2,7 Millionen im Jahr 2000 auf 1,9 Millionen 2005. Im vergangenen Jahr konnten das Tourismus-Ministerium und die Betreiber von Hotels und Fluglinien erstmals aufatmen, schreibt die Tageszeitung "Ha´aretz". Hotels berichten von Gewinnsteigerungen von 17 Prozent im Vergleich zum Jahr 2006. Rund 85.000 Israelis arbeiten in der Tourismus-Branche, ein Drittel ist in Hotels angestellt. Durch die positive Entwicklung konnten neue Stellen geschaffen werden.

"Es war ein grandioses Jahr!", bestätigt Jaakov Mitrani, Vorsitzender des israelischen Reiseführer-Verbandes. Ein Viertel der Fremdenführer – 1.500 von 7.000 – arbeiten nun ganztags, an 22 Tagen des Monat. In den vergangenen Jahren entwickelte sich die touristische Infrastruktur in Israel zunehmend weiter. Kleine Gasthäuser nach europäischem Vorbild, Weingüter und Thermalbäder ziehen die Besucher ebenso an wie historisch und archäologisch interessante Stätten.

"Kein Kriegsschauplatz sondern Reiseziel"

Die Gesamteinnahmen im Tourismus-Sektor werden auf 2,3 Milliarden Euro geschätzt. Gegenüber dem Jahr 2000 bedeutet dies eine Gewinnsteigerung von 24 Prozent. Die Anzahl der Touristen ist zwar geringer als vor der Zweiten Intifada, doch anscheinend geben die Besucher mehr Geld aus als noch vor sieben Jahren.

Die gute Bilanz im Jahr 2007 lässt sich auch auf die gestiegenen Ausgaben für Vermarktungs-Strategien zurückführen. Das israelische Tourismus-Ministerium investierte im vergangenen Jahr 27 Millionen Euro in Werbekampagnen rund um den Globus. Der Hotel-Verband schätzt, dass seine Mitglieder zusätzlich 37 Millionen Euro für Werbung ausgegeben haben.

Bei vielen Fluglinien erfolgte zudem ein Umdenken. "Zum ersten Mal seit langer Zeit steht Israel wieder auf der Liste der empfohlenen Ferienziele, die von British Airways beworben werden", sagte Jael Katan, Geschäftsführerin von British Airways in Israel. "Das Management der Firma versteht Israel nicht länger als Kriegsschauplatz sondern als empfehlenswertes Reiseziel."

Das Beratungsunternehmen "Ernst & Young" schätzt, dass Israels "Tourismus-Potenzial" derzeit bei fünf bis sechs Millionen Besuchern pro Jahr liegt. Vor zwei Jahren hatte das Unternehmen für den jüdischen Staat einen Plan ausgearbeitet, der zu einem Anwachsen der Touristenzahlen führen sollte. Damals landete Israel bei einem weltweiten Ranking zum Image von Ländern auf dem letzten Platz.

Kapazitätsprobleme bei Flügen und Hotels

Für den Fall, dass die erfolgreichen Werbekampagnen weitergeführt, die Beschränkungen für Flüge über Israel abgebaut und die Sicherheitslage weiterhin stabil bleibt, geht die Tourismus-Industrie in diesem Jahr von 2,8 Millionen Besuchern aus, 2009 sogar von 3 Millionen. Die israelische Luftfahrtbehörde rechnet mit einer fünf-prozentigen Zunahme im Personenverkehr. Die Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Gründung des Staates Israel dürften diesen Trend unterstützen.

Israels Lufthansa-Chef Ofer Kisch wies jedoch darauf hin, dass es bei den Fluggesellschaften zu Kapazitätsproblemen kommen könnte, die zu Preissteigerungen von fünf bis acht Prozent führen. Das Wachstum des Tourismus-Sektors wird weiterhin von einer zunehmenden Knappheit von Hotelzimmern bedroht. Derzeit gibt es in Israel 47.000 Hotelzimmer, in denen pro Jahr drei Millionen Touristen beherbergt werden können.

Quelle: Israelnetz.de-Newsletter vom 24.01.2008

mehr bei uns:
Wie sicher sind Pilgerreisen in das "heilige Land"?
Israel-Tourismus 2005