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Türkische Schulen und Unis in Deutschland?

Erdogans Vorschlag stößt auf scharfe Kritik

11.02.08: Der Vorschlag des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan, in Deutschland türkische Gymnasien und Universitäten zu gründen, stößt auf scharfe Kritik.

«Das ist Gift für die Integration, führt zu Ghettos und zu einer Klein-Türkei in Deutschland», sagte der CSU-Vorsitzende Erwin Huber in einem Interview der Zeitung «Bild am Sonntag». Auch der Paritätische Wohlfahrtsverband äußerte Kritik: Wer in Deutschland lebe und Erfolg haben wolle, müsse Deutsch in Wort und Schrift beherrschen, unterstrich die ehemalige Ausländerbeauftragte des Berliner Senats und jetzige Verbandsvorsitzende Barbara John (CDU).

Auch die deutsche Europa-Abgeordnete Renate Sommer warnte vor türkischen Gymnasien und Universitäten in Deutschland. Dies würde die Etablierung einer Parallelgesellschaft bedeuten, sagte die CDU-Politikerin im Deutschlandradio Kultur. Wer die deutsche Sprache beherrsche, könne eine deutsche Universität besuchen. Sommer ist stellvertretende Vorsitzende der Delegation im Gemischten Parlamentarischen Ausschuss EU-Türkei.

Ähnlich äußerte sich das Zentrum für Türkeistudien in Essen auf den Erdogan-Vorschlag. «Wer an einer türkischen Hochschule studieren will, kann dies in einer der 115 Universitäten in der Türkei tun», sagte der Direktor des Zentrums, Faruk Zen, der «Westdeutschen Allgemeinen Zeitung». Deutschland besitze hervorragende Universitäten. Es sei höchste Zeit, dass mehr türkische Jugendliche hier studierten.

Der Unions-Fraktionschef im Bundestag, Wolfgang Kauder, warb stattdessen dafür, Deutsch-Türken als deutschsprachige Lehrer an deutschen Schulen einzusetzen. «Das wäre ein Gewinn für die Integration», sagte der «Welt am Sonntag».

Schäuble: Brandkatastrophe von Ludwighafen zum Anlass für ein stärkeres Miteinander

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) rief dazu auf, die Brandkatastrophe von Ludwighafen zum Anlass für ein stärkeres Miteinander von Türken und Deutschen zu nehmen. Ein größerer Teil der Menschen türkischer Abstammung sollte sich «nicht in die eigene türkische Welt zurückziehen», sondern die deutsche Sprache lernen, sagte Schäuble in einem Radio-Interview.

Kritisch äußerte sich der Minister über den Nachzug von Ehegatten, die kein Deutsch sprächen und den Prozess der Isolierung und damit die Integrations-Defizite fortsetzten. Bei dem Brand in einem von Türken bewohnten Haus waren am 3. Februar neun Menschen gestorben, darunter fünf Kinder.

Quelle: israelnetz.de-Newsletter / epd

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