AREF-Startseite

AREF-News

Kirchenabriss angeordnet

Nigeria: Christen sollen ihren neu erbauten Versammlungssaal abreißen

25.01.2010: Im nordnigerianischen Bundesstaat Kano sollen Christen ihre Kirche abreißen. Wie das Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors erfuhr, wurde die Evangelische Kirche von Westafrika (ECWA) in Danbatta am 13. Januar vom Umweltschutzamt angewiesen, innerhalb von sieben Tagen ihren neu erbauten Versammlungssaal abzureißen. Derzeit kämpft die Kirche noch um den Erhalt des Gebäudes. Nach Informationen von Open Doors setzen sich Leiter der ECWA und des "Christian Association of Nigeria" (CAN), einem Dachverband christlicher Kirchen, für die Rücknahme des Abrissbefehls ein. In dem muslimisch geprägten Bundesstaat gilt die Scharia, das islamische Recht.

Muslimische Jugendliche hatten versucht, die Kirche zu zerstören

Zuvor hatten muslimische Jugendliche versucht, die Kirche zu zerstören. In der Nacht des 12. Januar versammelte sich eine Gruppe vor dem Gelände, auf dem sich auch das Haus des Pastors befindet. Pastor Bitrus war zum Zeitpunkt nicht zu Hause. Wie seine Frau berichtete, traten die Männer die Umzäunung ein. Sie konnte mit den Kindern in die Polizeikaserne fliehen. Der diensthabende Beamte entsandte Polizisten zur Pastorenwohnung. Bei Ankunft der Sicherheitskräfte flohen die Angreifer. Als Pastor Bitrus am folgenden Tag mit der Polizei über den Vorfall sprechen wollte, erhielt er keine Auskunft. Am 16. Januar teilte ihm das Umweltamt mit, die Gemeinde müsse innerhalb von sieben Tagen die Kirche abreißen.

Die ECWA ist eine anerkannte Kirche in Nigeria

Die ECWA ist eine anerkannte Kirche in Nigeria. Bei der Anordnung handelt es sich um eine Verletzung der Religionsfreiheit. Doch in Scharia geführten Staaten im Norden von Nigeria stehen Distriktchefs unter dem Druck muslimischer Emire, die das Wachsen christlicher Gemeinden verhindern wollen.

Seit März vorigen Jahres kämpft die Evangelische Kirche von Westafrika (ECWA) in Danbatta um die Anerkennung ihres verfassungsmäßigen Versammlungsrechts. Die Ortsverwaltung hatte die Gemeinde angewiesen, ihre Gottesdienste in einer Kaserne einzustellen. Dort musste sie sich versammeln, da alle früheren Anträge für den Bau einer eigenen Kirche abgelehnt wurden. Die Gemeinde traf sich fortan im Haus des Pastors. Auch diese Zusammenkünfte wurden vom Distriktchef untersagt, der nach Aussagen von Christen, in „seinem Gebiet keine Kirche" haben will. Also baute die 80 Mitglieder starke Gemeinde ein Versammlungshaus auf dem Gelände, auf dem der Pastor wohnt. Das soll nun abgerissen werden.

Quelle: Open Doors-Mitteilung vom 25.01.2010

mehr bei uns: