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Kommunikation
6 Schritte zur Lösung von Familienkonflikten
Einfache Strategien, die Sie und Ihre
Kinder glücklicher machen
Wo Menschen miteinander leben, treten Konflikte auf. Gerade in Familien scheinen Meinungsverschiedenheiten unvermeidbar. Kleinere Missstimmungen und Reibereien sind im Allgemeinen schnell behoben und vergessen. Ernsthafte Auseinandersetzungen entstehen meist durch die Art, wie Eltern oder Kinder mit wichtigen persönlichen Bedürfnissen umgehen.
Zur Lösung von Konflikten „ohne Gewinner
und Verlierer" eignet sich ein Problemlösungsprozess nach Thomas Gordon.
Setzen Sie sich dazu in ruhiger Atmosphäre mit Ihren Kindern zusammen, und sprechen
Sie die folgenden Schritte durch.
1.
Definieren Sie das Problem
Fassen Sie Ihre Bedürfnisse in Ich-Botschaften:
„Mich ärgert es, wenn du deinen Teller nicht leer isst und zwischen den
Mahlzeiten Süßes naschst." Ermitteln Sie durch Zuhören mit aktivem Nachfragen
die Bedürfnisse Ihres Kindes. Stellen Sie dann alle Bedürfnisse zusammen. Versichern
Sie sich, dass nichts vergessen wurde (Hungergefühl, das Mittagessen schmeckt
oft nicht, das gemeinsame Sitzen am Tisch dauert zu lange usw.).
2.
Suchen Sie Lösungen
Veranstalten Sie ein gemeinsames Brainstorming:
Notieren Sie alle Lösungen, die Ihnen und Ihren Kindern einfallen, ganz gleich,
ob sie realisierbar scheinen oder nicht. Vermeiden Sie dabei jede Wertung (Mittagessen
abkürzen, Speiseplan gemeinsam entwickeln, Obst anstelle von Süßem zwischendurch,
Nachmittagsmahlzeit einführen).
3.
Werten Sie die Lösungen aus
Überprüfen Sie die Lösungen, die machbar
erscheinen. Beachten Sie dabei auch nonverbale Mitteilungen Ihres Kindes, ob
es eine Lösung akzeptiert.
4.
Entscheiden Sie sich gemeinsam für eine Lösung
Besprechen Sie alle Details der Lösung -
hat es jeder auch richtig verstanden? Halten Sie die ausgewählte Lösung schriftlich
fest.
5.
Planen Sie die Durchführung
Entscheiden Sie gemeinsam, wer was bis wann
getan haben soll. Machen Sie das Ganze überprüfbar, wie einen kleinen Vertrag.
Hängen Sie das Ergebnis auf, etwa am Kühlschrank.
6.
Überprüfen Sie die Lösung
Legen Sie einen Zeitpunkt fest, an dem Sie
gemeinsam entscheiden, ob der gefundene Kompromiss funktioniert. Entwickeln
Sie gegebenenfalls noch einmal eine neue Lösung.
Der positive Nebeneffekt dieser Strategie ist eine Art Grundkurs in Sachen Demokratie. „Machtworte" der Eltern haben auf Dauer dabei ebenso wenig Chancen wie die stumme Dauerverweigerung der Kinder, die sich nicht mehr an Absprachen „erinnern". Nun hängen sie schwarz auf weiß am Kühlschrank.
Dr. Elisabeth Rimmele-Schick
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