AREF-Medien-News |
Freak-Show Jackass
Jackass = "Authentisch, rebellisch, innovativ und unterhaltsam "
05.03.03: So stuft MTV Programmdirektor Elmar Giglinger das neue Fernsehformat Jackass (sprich englisch Jack ass) ein. Zynisch, sozial desorientierend, mit hohem Nachahmungspotenzial und deshalb schwer jugend-gefährdend lautet das Urteil der Medienaufsicht über die "Freak-Show".
Worum geht es dabei: 12- bis 14-Jährige drehen gefährliche Stunts und nehmen dabei hohe Risiken und auch Schmerzen in Kauf.
Wegen des gesetzlichen Ausstrahlungsverbots für offensichtlich schwer jugendgefährdende Sendungen ist MTV gut beraten, bis zur Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs die gesendeten Folgen der "Freakshow" nicht erneut zu senden, denn wegen der ersten Ausstrahlung läuft bereits ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft beim Landgericht München I gegen die "Freakshow".
Rechtzeitig vor dem Kinostart von "Jackass - The Movie" in Deutschland diskutierten mehr als 100 Teilnehmer in der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) in München über "Jackass - Zwischen Jugendkultur und Jugendschutz". In der Begrüßung appellierte BLM-Präsident Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring erneut energisch an die Programmverantwortlichen des Musiksenders, den Auflagen des Jugendschutzes gerecht zu werden: "Es geht hier um 12- bis 14-Jährige, die gefährliche Stunts nach-spielen wollen, ohne das Risiko einschätzen zu können."
Die Kooperationsveranstaltung der Landeszentrale und des Adolf Grimme Instituts wollte den Dialog zwischen Fans und Machern auf der einen Seite sowie der Medien-aufsicht und Kritikern auf der anderen Seite fördern. Bernd Gäbler, Geschäftsführer des Adolf Grimme Instituts: "Wir haben versucht, das Entsetzen, Kopfschütteln und Nicht-Verstehen in rationale Argumente zu überführen. Schon deshalb hat sich die Veranstaltung gelohnt."
"Pervers" kann ich nur sagen. Was treibt junge Leute so weit ? Der Traum, bekannt, reich und unerreichbar zu sein. Es tut Not, sich zu informieren und mit seinen Kindern "vernünftig" darüber zu sprechen.
Uwe Schütz, AREF, 05.03.2003