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Das größte Geheimnis der Christenheit?"Der Da Vinci Code" - Kinostart am 18. Mai |
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Über 40 Millionen Mal ist der Weltbestseller "The Da Vinci Code" als Buch von Dan Brown über die Ladentheke gegangen. Ein Roman mit historischen Grundlagen, behauptet der Autor. Die Werbemaschinerie zum Kinostart läuft auf Hochtouren: Auf riesigen Plakaten wird der Film über das "größte Geheimnis der Christenheit" angekündigt. Gibt es geheime Botschaften, die von der Kirche Jahrhunderte lang unterdrückt wurden? Sind in den Bildern da Vincis, zum Beispiel im letzten Abendmahl, geheime Codes zu finden, wie Dan Brown behauptet? Es beginnt mit einem spektakuären Mord im Louvre"Der Da Vinci Code" beginnt mit einem spektakulären Mord im Pariser Louvre. Alle Indizien weisen auf eine geheime, religiöse Organisation hin, die alles daran setzt, ein Geheimnis zu behüten, dessen Enthüllung eine seit 2.000 Jahren bestehende Glaubenslehre stürzen könnte. |
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"Werden Sie Zeuge der größten Vertuschungsaktion in der Geschichte der Menschheit"Die Kinotrailer zum Film bieten einen ersten Vorgeschmack auf das, was Millionen Leser des Buches "Sakrileg" so der deutsche Titel - fasziniert hat und Millionen Zuschauer in den Kinos faszinieren wird:
Das sind Sätze, die von den Hauptdarstellern - darunter Tom Hanks, Audrey Tautou und Ian McKellen - in dem rasanten Action-Film über die verborgene Wahrheit des Christentums gesagt werden. Die Menschen sollten endlich erfahren, so die Kernaussage des Films, dass Jesus Christus mit Maria Magdalena verheiratet gewesen sei, Kinder gehabt habe und diese Wahrheit von der Kirche seit Jahrhunderten unter Verschluss gehalten worden sei.
Theologen und Historiker sprechen von unhaltbaren ThesenAus kunsthistorischer Sicht
kann dies nicht bestätigt werden, sagt Professor Frank Zöllner
von der Universität Leipzig: "Dan Brown entwickelt ein paar
freie Phantasien über ein Gemälde und verbindet das zu einer
Romanhandlung, die viele Leute spannend finden. Das kann er ja machen.
Das ist sozusagen eine legitime Verhaltensweise eines Romanautors. Das
hat natürlich überhaupt nichts damit zu tun, was in einem Gemälde
von einem professionell ausgebildeten Kunsthistoriker eruiert werden würde."
Maria Magdalena : Enge Vertraute oder Geliebte von Jesus?Im Bild "Das letzte Abendmahl" von Leonardo da Vinci soll das Geheimnis stecken: Brown behauptet in seinem Buch, die Person neben Jesus sei nicht der Lieblingsjünger Johannes, sondern eine Frau: Maria Magdalena. Waren Jesus und die reuige Sünderin, von der die Bibel erzählt, tatsächlich ein Liebespaar? Und hatten sie ein gemeinsames Kind - eine ganz normale Familie also? Da Vinci hat oft engelsgleiche Figuren gemalt - für Kunstexperten nichts Außergewöhnliches. Aber hat er, wie Dan Brown behauptet, gewusst, dass Jesus mit Maria Magdalena verheiratet war und dies in seinem Werk "codiert" dargestellt? Professor Frank Zöllner hat eine einfache Erklärung für die Umdeutung der Jünger Johannes sei in Da Vincis Gemälde Maria Magdalena : "Da Vinci" hat in vielen seiner Gemälde, in vielen seiner Zeichnungen junge Männer etwas feminin dargestellt - und das ist auch hier der Fall. Davon sieht Brown eben ab. Vielleicht weiß er das sogar. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass er das alles weiß. Wenn er jetzt sagt, dieser Johannes ist Johannes, damit ließe sich kein Geld verdienen. Aber wenn er sagt, Johannes ist nicht Johannes, sondern Maria Magdalena, dann ist das ein Skandal! Damit verdient man Geld. Das ist der einfache Grund, warum man solch eine Behauptung in die Welt setzt." Natürlich: Es sind nicht nur zwölf Jünger, die Jesus begleiten. Auch Frauen gehören zu seinen Anhängern. Maria Magdalena spielt im Leben Jesu tatsächlich eine besondere Rolle. Das bestätigt auch das neue Testament. Maria Magdalena gilt mit anderen Frauen als enge Vertraute und unterstützte ihn. Doch das ist kein stichhaltiger Beweis für eine Liebesbeziehung. Nicht Proteste sind gefragt, sondern aktiver DialogIn der neuen Ausgabe des Christlichen Medienmagazins pro (2/2006) widmen sich die pro-Autoren Dan Peter, Kirchenrat und Referatsleiter für Publizistik der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und Andreas Dippel dem Thema "Sakrileg" und der Verfilmung: "Das 'Christliche' findet wieder Eingang in Literatur und Film, aber nicht nur im Sinne von Bestätigung einer frommen Sicht, sondern mehr noch als Herausforderung." Ein Grundproblem sei, dass
viele Menschen und auch Christen die Fakten der Kirchengeschichte
und die Lehre des christlichen Glaubens nicht ausreichend kennen. "Von
den Lesern des Buches und den Zuschauern des Films kann keiner erwarten,
dass sie sich mit den Thesen auf dem Grund einer eigenen Meinung und Kenntnis
der Fakten auseinandersetzen", so die Autoren. Daher seien Christen
gefragt, nicht durch Proteste auf die Herausforderung zu reagieren, sondern
durch aktiven Dialog und "Überbringung der Tatschen" |
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