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Droht dem christlichen Fernsehen die Zersplitterung?
EKD-Referent Hahn fordert ökumenische Anstrengungen für Bibel TV
01.09.2008: Nach dem im Jahr 2002 gestarteten Hamburger Sender Bibel TV wollen sowohl die Katholische Kirche als auch der ERF mit einem eigenen Satelliten-TV-Kanal an den Start gehen.
Der Publizistik-Referent der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Udo Hahn, fordert ökumenische Anstrengungen zur Stärkung des christlichen Senders Bibel TV. Pläne der katholischen Kirche und des Evangeliums-Rundfunks seien «irritierend», schreibt Hahn in einem Beitrag für die «Nachrichten der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern» (September-Ausgabe). Stattdessen müsse die «kostbare Pflanze» Bibel TV gepflegt werden. An dem Sender sind evangelische, katholische und freikirchliche Unternehmen beteiligt.
Hahn: ERF-Millionen lieber in die Weiterentwicklung von Bibel TV
Die Pläne des Evangeliums-Rundfunks (ERF) in Wetzlar, im nächsten Jahr einen eigenen Sender zu starten, könnten zur «Zersplitterung» beitragen, warnt Hahn. Diese könne nicht ernsthaft gewollt sein. Die vorgesehenen Investitionen in Millionenhöhe sollten besser für die Weiterentwicklung von Bibel TV verwendet werden. Der ERF hat bereits eine Sendelizenz von der hessischen Landesmedienanstalt erhalten. Das Programm mit dem Arbeitstitel «ERF TV» soll Information, Lebenshilfe, Kultur und Musik bieten.
Katholische Kirche ist an Bibel TV beteiligt und plant eigenen Spartenkanal
Aufgrund der eigenen Pläne für einen Digitalkanal blende die katholische Kirche in der Öffentlichkeit die Beteiligung an Bibel TV meist aus und spreche von einem «evangelischen Sender», kritisiert Hahn. Zwar führe der 2002 gegründete Kanal tatsächlich das «weite Spektrum des Protestantismus in Deutschland» zusammen. Eine Stärkung des Senders von katholischer Seite würde aber «der Ökumene nachhaltig gut tun», schreibt der Publizistik-Referent der EKD.
Die katholische Kirche diskutiert bereits seit mehreren Jahren über die Gründung eines eigenen Spartenkanals. Das Meinungsbild in der Deutschen Bischofskonferenz ist geteilt. Der katholische Medienbischof Gebhard Fürst gilt als Befürworter. Dagegen erklärte der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch zu Beginn des Jahres, es gebe in der Sache «noch viel zu überlegen». Ein Spartenkanal, der nur eine Nische versorgen und ins Ghetto führen würde, sei schädlich, sagte Zollitsch, der seit Februar Vorsitzender der Bischofskonfrenz ist.
Quelle: jesus.de-Newsletter vom 31.08.2008 / epd
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