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Confederation-Cup-Finale 2005
Frankfurt/Main: Brasilien : Argentinien 4:1
Es war wohl in jeder Hinsicht ein wahres Fußballfest, was sich beim Confederation-Cup-Finale am 29.06.2005 im Frankfurter Waldstadion abspielte. Mit wunderschönen Spielzügen und Toren spielten die Brasilianer gegen die Argentinier einen nie gefährdeten 4:1-Sieg heraus. Bereits nach einer Viertelstunde führten sie mit 2:0 gegen die Argentinier, gegen die sie drei Wochen zuvor noch in der Weltmeisterschafts-Qualifikation mit 1:3 verloren hatten.
Die Brasilianer wissen, bei wem sie sich bedanken könnenDas Außergewöhnliche an dieser Partie war wohl, dass sich die Brasilianer sich nicht vom begeisterten Publikum feiern ließen, sondern sie bildeten einen Kreis und knieten auf dem Spielfeld nieder. Für diese Szene gibt es für mich nur eine Deutung. Sie beten, sie danken Gott für den Erfolg. Sieben oder acht von den brasilianischen Fußballern, darunter Lucio und Zé Roberto (von Bayern München) und Torschütze Kaka (vom AC Mailand) , haben sich T-Shirts übergezogen, auf denen in verschiedenen Sprachen die Aufschrift "Jesus liebt dich" zu lesen ist. Die T-Shirts trugen sie auch bei der Siegerehrung und für das Mannschaftsfoto. Ungewohnt für Fußballdeutschland, dass das Fußballvergnügen und Glauben fein säuberlich trennt. Bei den brasilianischen Weltklassefußballer gehört Christsein nicht nur in die Kirchenmauern, sondern in die Mitte des Lebens und in die Mitte großer gesellschaftlicher Ereignisse. |
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Brasilianische Fußball-Nationalmannschaft nach ihrem Confederation-Cup-Sieg mit "Blick nach oben" |
ARD-Fernsehkommentatoren offensichtlich überfordert
Ungewohnt war es wohl auch für den ARD-Kommentator des Spiels. Er verstummt, als die brasiliansische Nationalmannschaft zum gemeinsamen Gebet auf dem Grün niederkniet. Ihm fehlen offensichtlich die Worte. Nach innen gekehrt würden die Brasilianer ihren Sieg feiern, kommentiert anschließend Gerhard Delling hilflos. Mit den Händen zum Himmel schreien Fußballidole ihre Freude heraus, tanzen über das Spielfeld und bezeugen, wem sie ihren Erfolg verdanken.
"Trikotwerbung" während des Spiels verboten
Bis vor einiger Zeit hatten christliche Profi-Fußballer nach einem Torerfolg ihr Trikot hochgerissen und ihre Botschaften darunter gezeigt. Doch der Weltfußballverband FIFA verbot die "Trikotwerbung". Wer gegen diese Regelung verstößt, wird mit einer Gelben Karte bestraft.
Dies gilt allerdings nicht mehr nach dem Spiel. Und so nutzten die Brasilianer, wie bereits nach dem Finalsieg bei der Weltmeisterschaft 2002 gegen Deutschland, die Gelegenheit, zumindest bei der Siegesfeier ihren Glauben den Fans in aller Welt mitzuteilen.
45.600 Fußballfreunde waren beim Cup-Final im Frankfurter Waldstadion, 10,25 Millionen Zuschauer verfolgen die Übertragung in der ARD und nacheinmal viele Millionen von Fernsehzuschauer weltweit.
Deutschland gewann das Spiel um Platz 3 gegen Mexico mit 4 : 3.
Der Confederations Cup ist ein Turnier der Meister in den einzelnen Kontinenten, des Weltmeisters und des Gastgebers der nächsten WM. Er wird auch als "Mini-Weltmeisterschaft" bezeichnet.
Autor: Uwe Schütz
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