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Lust am Spuk verdrängt Reformationstag

Evangelische Kirche ist über die Ausbreitung von Halloween besorgt

01.11.06: Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, hat sich besorgt über die zunehmende Begeisterung für Halloween in Deutschland geäußert. Das „Gruselfest“ gehe von der Vorstellung aus, dass die Geister verstorbener Menschen wieder auftauchen und habe mit christlichem Glauben gar nichts zu tun, sagte der Berliner Bischof am Dienstag im RBB-Inforadio.

Der Reformationstag dagegen sei „ein ungeheuer wichtiger Tag“, der in guter Weise auch schon in Kindergärten gefeiert werden könne. Zugleich warnte Huber davor, die beiden Feste zu vermischen und etwa den Reformationstag mit Kindergruselgeschichten zu kombinieren: „Das ist nicht zu machen.“

Das besonders in angelsächsischen Ländern beheimatete Halloween wird am gleichen Tag (31. Oktober) begangen, an dem evangelische Christen den Reformationstag feiern. Am Reformationstag erinnern Protestanten in aller Welt an den Beginn der Reformation durch Martin Luther (1483-1546) und die Gründung der evangelischen Kirche vor fast 500 Jahren.

Ein griesgrämiges Dagegenhalten gegen den Halloween-Rummel bringt jedoch nichts

Der Präses der evangelischen Kirche in Westfalen, Alfred Buß, bezeichnete Halloween als „Larvenspiel aus Lumpen und Kürbisköpfen“ in einer nüchternen Welt. „Spiritualität vermag ich dabei nicht zu erkennen“, sagte Buß der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (Dienstagsausgabe).

„Ein griesgrämiges Dagegenhalten gegen den Halloween-Rummel“ bringe jedoch nichts, erklärte der leitende Theologe der viertgrößten evangelischen Landeskirche. „Halloween“-Feiern zeigen nach Auffassung von Buß „nur die Lust an einem Spuk, an gebändigtem Horror, dessen Botschaft in ein Überraschungsei“ passe. Der Reformationstag sei dagegen ein Zeichen dafür, dass ein Menschenleben größer und reicher sei als das, was ein Mensch leiste oder schuldig bleibe.

Wann ist in welchem Bundesländern Feiertag?

Der Reformationstag ist in den ostdeutschen Bundesländern mit Ausnahme von Berlin gesetzlicher Feiertag. In den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland ist Allerheiligen gesetzlicher Feiertag.

Quelle: jesus.de / epd vom 01.11.2006

Autor: Uwe Schütz

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