An 21.
Juli kommt der siebente Band von Harry Potter, er kann schon vorbestellt
werden.
In den 10 Jahren seit dem ersten Band wurde schon über 270 Millionen Mal Harry Potter verkauft, in 62 Sprachen. Ist so einen Bestseller zu toppen
?
Doppelt
sooft, über 550 Millionen Mal wurde in den 10
Jahren von den Gideons das Neue Testament weitergegeben an Schüler, Studenten,
Soldaten, Menschen im Gefängnis oder es wurde ausgelegt in Hotels, in
Krankenhäuser, in Ärztewartezimmer, und das in 84
Sprachen in 181 Ländern der Erde.
Insgesamt wurde die Bibel in der Zeit mehrere Milliarden Mal verkauft
- sie ist inzwischen in über 2.000 Sprachen übersetzt.
Warum wir das heute erzählen?
Man könnte meinen, es hängt
damit zusammen, dass heute der Sonntag nach Himmelfahrt ist, und Jesus
bei dem Abschied den Jüngern den Missionsbefehl gab: Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker
Es hängt schon mit der Himmelfahrt
zusammen, denn von dem Tag bis zum folgenden Sonntag findet die Jahreskonferenz
der deutschen Gideons statt, und von denen wollen wir berichten.
Wer
von den Hörern hat als Schüler ein kleines grünes Neues Testament bekommen,
oder ist einem größeren dreisprachigen Neuen Testament in einem Hotelzimmer
begegnet, oder hat ein Testament im Krankenhaus vorgefunden? Nach den
Testamenten im Gefängnis will ich nicht fragen, vielleicht kennt
aber dieser oder jener es auch von dort. Ihr könnt euch im AREF-Gästebuch
(unter www.aref.de) oder per e-mail unter aref@hans-frisch.de melden.
In den Schulklassen erzählen
wir kurz, wer die Gideons sind, was sie tun und warum sie es tun - heute
haben wir etwas mehr Zeit dafür, ich glaube es könnte manchen interessieren.
Wer sind die Gideons?
Die
Gideons sind Männer mit ihren Frauen aus verschiedenen Kirchen, Freikirchen
und Gemeinschaften und aus verschiedenen Berufen. Sie sind Mitglieder
im Internationalen Gideonbund, der in 181
Ländern der Erde über 270 Tausend Mitglieder hat. In über 100 Jahren seiner Geschichte hat dieser Bund die
verschiedenen Arbeitsgebiete bekommen, die schon zitiert wurden.
Als
erstes, und klassisches, den Hoteldienst. In den meisten Hotels der Gideoländer
liegen neue Testamente in den Zimmern. In Deutschland greifen täglich
über 100.000 Menschen
zu diesem Buch, und mancher liest hier zum ersten Mal wirklich aufmerksam
im Wort Gottes.
So
schreibt der Unternehmensberater Rentrop:
An den Ort kann ich mich noch gut erinnern:
Es war in Baden-Baden, vor einigen Jahren. Dort war ich zu einer Fernseh-Talkshow
eingeladen. Abends im Hotel öffnete ich die Schublade des Nachttisches,
sah die Bibel, die die Gideons dort ausgelegt hatten, und tat etwas, was
ich lange, lange, seit meiner Konfirmation nicht mehr getan hatte:
Ich
nahm die Bibel in die Hand, blätterte, las, - las mich fest, und merkte:
DA BIN JA ICH GEMEINT. Ich entdeckte, dass die Bibel mir eine Menge zu
sagen hat. Und seitdem lese ich jeden Tag in der Bibel und frage mich:
Was bedeutet das für mich? Wie kann ich das in meinem Leben anwenden?
Was will mir Gott dadurch sagen, dass er mich gerade jetzt zu dieser Bibelstelle
führt?
Und
mehrfach, wenn ich vor dem Einschlafen im Gebet mit Gott eine bestimmte
Situation angesprochen habe, fand ich am nächsten Morgen eine Bibelstelle,
die mir Zuversicht gab oder ganz neue Wege aufzeigte.
Er verschweigt, dass er großzügige Spenden
gibt zur Beschaffung von Bibeln.
Unser
schönster Dienst ist aber der in den Schulen. Schülern ab der fünften
Klasse bieten wir kleine grüne Neue Testamente an, mit Psalmen und Sprüchen,
in Taschenformat. Und fast alle nehmen es. Wir wissen nicht, wie viele
es wirklich lesen, doch sicher mehr als zuhause die Familienbibel aufschlagen.
Viele Briefe gibt es von Schülern, denen das Buch sehr wichtig geworden
ist, für manchen wurde es zu einer Weichenstellung für das Leben.
Ich meine, auch für alle
anderen ist es wichtig - wer nicht glaubt, sollte wenigstens wissen, was
er nicht glaubt. Und niemandem sollte die Chance vorenthalten werden,
das Evangelium, die frohe Botschaft von Jesus Christus kennen zu lernen.
Musik
Also, zur Zeit findet die Jahreskonferenz der deutschen Gideons statt,
eigentlich geht sie zu Ende, denn gerade jetzt endet in den Kirchen hier
in Hagen und in der Umgebung der Gottesdienst - und in 62
Gemeinden haben heute Gideons von ihrem Bund und von der Arbeit des Bundes
berichtet. (Ihr merkt, wir hatten den Beitrag vorher aufgenommenen,
denn auch ich bin gerade in einer Gemeinde.). Auch in sehr
vielen Kirchen auf der ganzen Welt geschieht das heute.
Nun muss ich doch eine Geschichte erzählen.
Drei Handlungsreisende in Amerika wollten 1899
eine Vereinigung christlicher Handlungsreisender gründen. Sie hatten fast
100 Kollegen eingeladen, doch keiner kam. So fingen
sie zu dritt an, und nannten sich „Gideons“ - der Gideon aus
dem Alten Testament hatte mit 300
Mann einen großen Sieg über ein gewaltiges Heer errungen (Die Geschichte
steht im Buch der Richter). Bald waren es viele Gideons in Amerika, und sie fassten den Plan,
Bibeln in die Hotels zu bringen.
Als einer von ihnen durch seinen Pfarrer eingeladen wurde, auf einer
Konferenz von Pfarrern und Predigern dies zu erzählen, fanden die das
so gut, dass die Konferenz beschloss: „Die Gideons sollen Bibeln
in die Hotelzimmer bringen und die Gemeinden kommen für die Kosten auf.“
Seitdem sind die Opfer der Gemeinden (und unsere Opfer) die finanzielle
Grundlage für unseren Dienst.
Knapp 750.000 neue Testamente wurden im vergangenen Jahr in Deutschland
weitergegeben - die hätten wir aus den Spenden leicht finanzieren können.
Aber die russischen Gideons geben jeden
Monat so viele weiter und die sind auf unserer Hilfe angewiesen.
In über der Hälfte der Länder liegt das Jahreseinkommen unter dem Sozialhilfeniveau für einen Monat bei uns, und in 37 Ländern unter einem Euro pro Tag, doch gerade dort
sind viele Jugendliche, die niemals Gottes Wort in die Hand bekommen würden,
wenn die Gideons es ihnen nicht geben - und für sehr viele ist es das
einzige Buch, da sie persönlich besitzen.
Entwicklungshilfe
Wer jetzt meint: „Die sollten doch lieber Brot geben oder Wirtschaftshilfe
leisten“, der darf reichlich spenden für eines der vielen guten
und wichtigen Hilfswerke, er darf noch mehr spenden als ich. Wer
aber die Auswirkungen von Machtgier, Korruption, Verbrechen, Haltlosigkeit
und Sucht in diesen Ländern (nicht nur in den armen) sieht, der
wird verstehen, dass gläubige Christen ein Segen für ihre Umgebung und
für ihr Land sein können.
Eine junge Frau erzählte uns, wie sie durch Drogensucht und Beschaffungskriminalität
ins Gefängnis gekommen war. Als sie Reinigungsdienst hatte, fand sie im
Müll ein kleines grünes Buch, ein Neues Testament, das ein anderer Gefangener
weggeworfen hatte. Sie nahm es mit.
"Anfechtung", "Angst", "Bitterkeit",
"Einsamkeit", und manches anderes Thema für sich ganz persönlich
fand sie auf den ersten Seiten mit Hinweisen auf die Textstellen dazu.
Sie fing an zu lesen, betete zu Gott und sprach mit dem Gefängnisseelsorger.
Bald fand sie zum Glauben an Jesus Christus als ihren Erlöser
und nach der Entlassung Anschluss an eine Gemeinde. Sie arbeitete mit
in der Drogenhilfe in Bayern und später unter Straßenkindern in Brasilien.
Sehr viele Menschen haben durch die Begegnung mit Jesus Christus
einen neuen Anfang, einen neuen Maßstab, eine neue Freiheit für ihr Leben
bekommen. In den Evangelien ist diese Begegnung möglich, ohne Evangelium
kaum. Allen Ernstes bin ich der Meinung, die Hilfe für Menschen,
dass sie Jesus Christus finden, oder, sich von ihm finden lassen, ist
die beste Entwicklungshilfe. Allerdings hat die Heilsarmee Recht mit ihren
Slogan: „Erst die Suppe, dann das Evangelium“. Suppe allein
bringt es nicht.
Musik
550 Millionen Mal wurde Gottes Wort in den letzten 10 Jahren von Gideons weiter gegeben - doppelt so oft
wie Harry Potter verkauft wurde.
Vor
über 20 Jahren habe ich einmal
berechnet, beim Schuldienst, wie lang eine Reihe der bis dahin verteilten
Bücher wäre, wenn man sie aneinander stellt.
Von Moskau (wo der Gideondienst damals noch nicht möglich war) über
Nürnberg, nach Frankreich, durch Spanien bis Gibraltar und weiter bis
in den Tropengürtel von Afrika - damals waren das insgesamt 450
Millionen. Jetzt würde die Reihe weitergehen über Südafrika, zum Kap der
Guten Hoffnung, durch die Antarktis und weiter über Feuerland ist nach
Buenos Aires. Doch wir stellen die Testamente nicht in die Landschaft, wir geben
sie Menschen in die Hand, oder legen sie hin, wo Menschen sie lesen können.
So lag auch in einem Hotelzimmer in Hannover ein solches blaues Buch.
Ein Arzt aus Berlin kam in das Zimmer, er wollte dort seinem Leben ein
Ende setzen. Die Frau war gestorben und er sah keinen Sinn mehr.
Als er das Buch aufschlug und las, da sprach Gottes Wort zu ihm,
er fand neue Zuversicht und Freude. Wieder in Berlin zurück rief er die
Gideons an, ob er so ein Buch bekommen könne, mit dem sein Leben noch
einmal neu begonnen hat. So haben wir es erfahren.
Ich kann mir vorstellen, dass mancher jetzt Schwierigkeiten hat:
Wie soll ein Buch, in dem ich lese, mein Leben verändern, ja, retten?
Das kann kein Buch - nicht die Bibel, nicht der Koran, nicht das Kommunistische
Manifest, so wenig wie Hitlers Mein Kampf oder die kleine rote Mao-Bibel
in China es konnte. Doch durch ein Buch kann der Geist des Buches zu einem
Menschen reden und ihn führen (oder verführen).
Millionen und Abermillionen Menschen haben erlebt, dass aus der Bibel
ein heiliger Geist in ihr Leben, in ihr Herz und in ihr Denken sprach:
„Du bist für Gott absolut wichtig.“ „Gott liebt dich,
nicht weil Du so gut bist sondern damit du ihn, dich selbst und die Menschen
um dich lieben kannst. Alles was du verdorben hast, an dir und an anderen,
das will er dir abnehmen durch Vergebung - denn Jesus ist dafür gestorben.
So und ähnlich spricht dieser Heilige Geist, und wer sich
auf ihn einlässt, den führt er auf völlig neuen Wegen.
Das klingt jetzt fromm und theoretisch, doch ein Martin
Luther und ein Martin
Luther King, ein Paul
Gerhardt, der mitten in seinem schweren Leben während des dreißigjährigen
Krieges so frohe tröstende Lieder dichtete, und viele, die es in Briefen
und Gesprächen dem Gideon Bund bezeugten, sie, und Milliarden weiterer
Menschen haben die Kraft dieses Geistes, die Wahrheit des Evangeliums
von Jesus Christus erfahren.
Weil immer nur ein Einzelner den Schritt zu Jesus als seinen Erlöser
gehen kann, deshalb ist das kein Massenereignis, wie es manche der großen
Verführungen in der Geschichte waren. Aber sehr vielen, am liebsten jedem
Menschen, sollte das Angebot gemacht werden.
Deshalb bin ich froh, dass ich seit 30
Jahren die wunderbare Möglichkeit habe, in diesem Dienst mitzumachen.
Dr. Hans Frisch
Fotos von www.gideons.de
mehr bei uns:
Wer war Gideon?
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