Matthäus 6, 19 - 21 gesendet am 18.03.2007 von Dr. Hans Frisch |
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Ihr sollt euch nicht Schätze
sammeln auf Erden,
wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen.
Sammelt euch aber Schätze im Himmel,
wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und
stehlen.
Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.
Matthäus 6, 19 - 21
Wenn ein junger Mann einen Schatz findet - dann hat er meist sein Herz verschenkt. Es ist wahrscheinlich kein Zufall, dass der geliebte Mensch und der angesammelte Reichtum den gleichen Namen tragen - weil beides kostbar erscheint und zu Herzen geht.
Worte Jesu sind in diesem Jahr Thema für den Bibelflash - und bei diesem Wort ist eindeutig, welche Schätze Jesus meint: Was Motten und Rost fressen und Diebe stehlen können, also luxuriösen Reichtum. Doch er warnt nicht vor dem Reichtum, er warnt vor dem Sammeln, dem Streben nach mehr und mehr.
Es gibt extreme Beispiele dafür, wie unermeßlich reich gewordene Menschen nicht genug kriegen können, wie sie seelisch und in ihren Herzen total verarmen. In dieser Gefahr steht wohl keiner von uns, doch liegt die der Anfang viel weiter vorn: da wo wir unsere Hoffnung, das Streben nach Sicherheit, die Sehnsucht nach erfülltem Leben in das Erreichen von Reichtum setzen - da sind wir schon auf dem gleichen Weg.
Wer erlebt hat, wie Freundschaft, Vertrauen, Opferbereitschaft, erfolgreiche Hilfe reich machen den, der sein Herz darein setzt - der kann fast verstehen, was Jesus meint. Wirklich redet er aber von den Schätzen im Himmel die aus dem Vertrauen auf Gott und aus der Treue zu ihm erwachsen - sie schließen das andere ein, stellen es aber auf ein festes Fundament.
Paul Gerhardt hat davon gesungen, mitten in äußerer Armut und in der Unruhe des dreißigjährigen Krieges - darum gehen seine Lieder so zu Herzen, weil sein Herz mit diesen Schätzen im Himmel verbunden war.
Dr. Hans Frisch