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Bibelflash
Markus 10, 27

gesendet am 14. März 2010 von Dr. Hans Frisch
 


Jesus aber sah sie an und sprach:
Bei den Menschen ist's unmöglich, aber nicht bei Gott; denn alle Dinge sind möglich bei Gott.
Markus 10, 27

"Alle Dinge sind möglich bei Gott" - da könnte man über Gottes Allmacht nachdenken.
Doch Jesus spricht von einem Bestimmten, das beim Menschen unmöglich ist -dass ein Reicher ins Himmelreich kommt - nachdem der reiche Jüngling seinem Ruf nicht folgte, weil er viele Güter hatte. Christian Morgenstern (* 6. Mai 1871 in München; † 31. März 1914 in Meran,) hat das in ein Gedicht gefasst:

Die Probe

Zu einem seltsamen Versuch
erstand ich mir ein Nadelbuch.
Und zu dem Buch ein altes zwar,
doch äußerst kühnes Dromedar.
Ein Reicher auch daneben stand,
zween Säcke Gold in jeder Hand.

Der Reiche ging alsdann herfür
und klopfte an die Himmelstür.
Drauf Petrus sprach: .Geschrieben steht,
daß ein Kamel weit eher geht
durchs Nadelöhr als Du, du Heid,
durch diese Türe groß und breit!'

Ich, glaubend fest an Gottes Wort,
ermunterte das Tier sofort,
Ihm zeigend hinterm Nadelöhr
ein Zuckerhörnchen als Douceur
Und in der Tat! Das Vieh ging durch,
Obzwar sich quetschend wie ein Lurch!

Der Reiche aber sah ganz stier
und sagte nichts als: Wehe mir!

Christian Morgenstern

Ihr Reichen alle, schaltet jetzt nicht ab! Ihr müsst nicht arm werden, um Jesus nachzufolgen - um "ins Reich Gottes" zu kommen - doch ihr dürft nicht euer Heil aus dem Reichtum erwarten. Wir müssen nicht alles weggeben - doch wir dürfen nicht krampfhaft festhalten.
Wir erleben mit, wie die Gier Einzelner nicht nur das Heil verhindert, sondern Unheil bringt - über Einzelne, über Banken und Unternehmen, über ganze Völker.

Es waren vor allem reiche Frauen, die Jesus unterstützten, fast könnte man sagen die ihn "finanzierten". Und es sind die Opfer und Gaben vieler Reicher - zu denen die meisten von uns gehören - die das Reich Gottes unter uns lebendig halten - möge ihr Reichtum dafür erhalten bleiben.

Dr. Hans Frisch

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