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Umkehr oder Machtspielchen?Vor 930 Jahren: Gang nach Canossa
Januar 1077: Der deutsche König Heinrich IV hat es eilig. Er muss bis Ende des Monats beim Papst in Canossa / Italien sein, sonst verliert er seinen Job. Bei Schneechaos und Kälte zieht er mit Frau und Kind über die Alpen. Mehrere Gefolgsleute stürzen dabei zu Tode. Drei Tage verbringt er im Bußgewand und barfüßig vor den Toren Canossas. Am 28.01.1077 ist Papst Gregor VII - selbst unter Missachtung der Wahlordnung an die Macht gekommen - bereit, den Ausschluss von Heinrich IV aus der Kirche zurückzunehmen. Der "Gang nach Canossa", die dank Otto von Bismarck heute sprichwörtliche Bezeichnung für einen Bittgang, war im 11. und 12. Jahrhundert ein wichtiger Meilenstein im Investiturstreit, in dem der deutsche Kaiser und der Papst um die Macht der Kirche stritten. * * * Mehrere Jahre hatte der Machtkampf schon gedauert. Dann hatte der Papst es geschafft, das deutsche Volk auf seine Seite zu ziehen. Heinrich IV war isoliert. Was blieb ihm also übrig, als sich dem Papst zu beugen ? Was ist wohl
in ihm vorgegangen Bei Gott ist das
anders: Kein Ultimatum, kein Druck, keine Leistung, ...
Uwe Schütz |
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: Christentum wird römische
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