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OppositionVor 40 Jahren: Attentat auf Studentenführer Rudi Dutschke
Berlin, 11.04.1968: Ein 23-jähriger Malergeselle schießt den Studenten Rudi Dutschke, den Kopf der APO, der "außerparlamentarischen Opposition", auf offener Straße nieder. Es kommt bundesweit zu Demonstrationen. Sie richten sich vor allem gegen den Springer-Verlag, der wegen seiner Hetze in «Bild» mitverantwortlich gemacht wird. Nachdem im Vorjahr (1967) der Student Benno Ohnesorg von einem Polizisten erschossen wurde, bringt dieser Mordanschlag das Fass zum Überlaufen. * * * Durch die zunehmenden Unruhen sieht sich auch der Deutsche Bundestag genötigt, sich mit den Studenten auseinander- bzw. zusammenzusetzen - ein bisschen spät, denn der Vater der neuen Gedanken hat zwei Kugeln in seinem Kopf. Nach schweren Operationen muss Dutschke mühsam wieder Lesen und Sprechen lernen. Und die Studentenbewegung? Sie scheitert - "US-Imperialismus", der Vietnam-Krieg und "der Muff von 1.000 Jahren" bleiben.
Rudi Dutschke selbst stirbt an Heiligabend 1979 - kurz vor der Geburt seines 3. Kindes - an den Spätfolgen des Attentats. Seine Ideen bleiben Utopien. Die "68er", die nicht auf die bürgerliche Seite wechseln, werden radikal, manche gehen wie Andreas Baader und Gudrun Enslin als "Rote Armee Fraktion" (RAF) in den Untergrund. Auch wenn ich Dutschkes Ansichten (z.B. die über Familie) nicht teilen kann, finde ich es schlimm, wenn Leute mit Ideen oder Kritik nicht ernst genommen werden und als "Chaoten" abgestempelt werden. Wer fragt heute: Warum hassen uns die Terroristen? Uwe Schütz
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