Hintergrund-Infos Ost-West-Kirchen-Spaltung |
Mit
derOst-West-Kirchen-Spaltung
(Schisma: griech. für "Spaltung"; auch Morgenländische
Schisma, großes Schisma oder Griechisches Schisma genannt) spaltet
sich die christliche Kirche in Orthodoxe (Konstantinopel) und römisch-katholische
Kirchen (Rom).
Als Datum für das Schisma wird das Jahr 1054 angegeben, als Humbert de Silva Candida, der Gesandte Papst Leos IX., und Patriarch Michael I. von Konstantinopel sich nach gescheiterten Unionsverhandlungen gegenseitig exkommunizierten. Dieser Bann war mit dem Tod von Papst und Patriarch eigentlich erledigt. Schwer beschädigt wurde das Verhältnis zwischen Rom und Konstantinopel vor allem durch die Ereignisse des vierten Kreuzzugs 1204, als Konstantinopel von den Venezianern ausgeplündert und ein lateinisches Kaiserreich nebst lateinischem Patriarchen errichtet wurde. Heute stimmen die meisten Historiker darin überein, dass sich die Kirchen aufgrund einer fortschreitenden Entfremdung trennten, die mit dem Wachstum des päpstlichen Autoritätsanspruchs zusammenfiel. Entscheidend für die Trennung waren nicht theologische Differenzen, sondern kirchenpolitische Faktoren. Die endgültige Trennung erfolgte römischerseits 1729, als die Kongregation für die Glaubensverbreitung die communicatio in sacris (Sakramentsgemeinschaft) mit den Orthodoxen verbot. 1755 erklärten die orthodoxen Patriarchen von Alexandrien, Jerusalem und Konstantinopel im Gegenzug die Katholiken zu Irrlehrern. Das Patriarchat von Antiochien schloss sich später an, das von Moskau jedoch nicht. Diese Erklärung ist von orthodoxer Seite bis heute nicht zurückgenommen worden, wohingegen die gegenseitige Bannung von 1054 während des Zweiten Vatikanischen Konzils von Papst Paul VI. und dem Patriarchen Athinagoras am 7. Dezember 1965 zeitgleich in Rom und Istanbul in feierlicher Form aus dem Gedächtnis und aus der Mitte der Kirche getilgt wurde und dem Vergessen anheim fallen solle. Quelle: wikipedia.de 12.07.2014 |
Autor dieser Webseite: Uwe Schütz