1947 : UNO beschließt eine Zwei-Staatenlösung
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Palästina-Teilungsplan
der Vereinten Nationen UN) von 1947. Quelle:
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Der UN-Teilungsplan
sah 1947 vor, das verbliebene britische Mandatsgebiet Palästina
westlich des Jordans in einen arabischen und einen jüdischen
Staat aufzuteilen. Die beiden neuen Staaten sollte eine Wirtschaftsunion
verbinden, und sie sollten demokratische Verfassungen erhalten.
Jerusalem sollte unter internationale Verwaltung gestellt werden.
Am 29.11.1947
wird der Plan von der UN-Generalversammlung als Resolution 181 (II)
angenommen. 33 Staaten stimmten für die Resolution, darunter
die UdSSR, die USA und Frankreich. 13 Staaten stimmten dagegen,
darunter die sechs arabischen Mitgliedsstaaten und 10 Staaten enthielten
sich der Stimme, darunter Großbritannien und China.
Die jüdisch-zionistische
Bewegung akzeptierte den Teilungsplan, die arabischen Staaten lehnt
eine Teilung des restlichen britischen Mandatsgebietes ab. Die arabische
Bewegung forderte einen gemeinsamen Staat.
Diese Lösung
erschien jedoch nicht plausibel, weil die arabische Bevölkerung
trotz der jüdischen Einwanderungswellen deutlich in der Mehrheit
war.
Bis heute
klagen die arabische Bevölkerung, dass damals über die
Köpfe der Bevölkerung hinweg entschieden worden sei.
Großbritanien hatte die Verantwortung an die
UNO abgegeben
Die Resolution
sollte den Konflikt zwischen arabischen und jüdischen Bewohnern
des britischen Mandatsgebiets Palästina lösen.
Die Briten
hatten geschwächt durch den 2. Weltkrieg und nicht endende
Sabotageakte jüdischer und arabischer Extremisten die Verantwortung
an die Vereinten Nationen abgegeben und wollten sich endgültig
am 15. Mai 1948 aus dem Land zurückziehen. Eine unabhängige
Sonderkommission hatte den Beschluss vom 29. November vorbereitet.
Der Teilungsbeschluss
legte unter anderem fest, dass bis zum 1. Oktober 1948 eine verfassungsgebende
Versammlung gewählt werden müsse. Die "Jewish Agency",
die jüdischen Vertreter bei den britischen Behörden, stimmten
dem Plan zu, das palästinensische "Hohe Arabische Komitee"
lehnte ab.
Doch schon
damals prallten die Gegensätze aufeinander. Die zionistische
Bewegung auf der einen Seite, die angeregt durch ihren Vordenker
und unter dem Eindruck des einen jüdischen Staat anstrebte.
Bereits 1917 machte Großbritannien den Juden
Hoffnungen auf einen eigenen Staat
Obwohl die
Briten den UN-Plan nicht unterstützten, waren sie es aus strategischen
Gründen gewesen, die durch die "Balfour-Deklaration"
von 1917 - benannt nach dem britischen Außenminister Lord
Arthur Balfour - den Juden Hoffnungen auf einen eigene Staat gemacht
hatten. "Seiner Majestät Regierung betrachtet mit Wohlwollen
die Schaffung einer nationalen Heimstätte in Palästina
für das jüdische Volk und wird die größten
Anstrengungen machen, um die Errichtung dieses Ziels zu erleichtern."
Die jüdischen
Bestrebungen auf einen eigenen Staat gehen auf Theodor
Herzl und die zionistische Bewegung zurück. Durch den 2.
Weltkrieg und den Holocaust
schien die Gründung eines jüdischen Staates noch logischer.
Bis zum
Ende des 1. Weltkriegs hatte das Gebiet zum Osmanischen
Reich gehört und war 1920 mit dem Vertrag von Sèvre
britisches Mandatsgebiet geworden.
Die Folgen
des UNO-Beschlusses: Der Konflikt verschärte sich
Der UN-Teilungsbeschluss
war der Auftakt für eine Kette von Kriegen zwischen Juden
und Palästinensern, die bis heute anhalten. Bereits im Herbst
des Jahres 1947 brachen erste Unruhen aus. Die Palästinenser
riefen zum Generalstreik auf und forderten eine Revision des UN-Teilungsplans.
Infolge dessen kam es in den Städten mit gemischt arabisch-jüdischer
Bevölkerung fast täglich zu Anschlägen.
Im Mai 1948
griffen nach der Israels
Unabhängigkeitserklärung durch David Ben Gurion die
Truppen Libanons, Syriens, Jordaniens, Iraks und Ägyptens von
drei Seiten aus Israel gemeinsam an. Trotz der militärischen
Überlegenheit und personellen Überzahl gelang es den Angreifern
jedoch nicht, Israel militärisch zu besiegen. Ein Grund dafür
lag unter anderem in der politischen Zerrissenheit der anti-israelischen
Koalition. Ein weiterer Grund war der Überlebenswille und der
Mut der Verzweiflung bei den israelischen Truppen.
Nach Anfangserfolgen
der arabischen Truppen gelang es Israel im Juni 1948, eine neue
Verbindung nach Jerusalem herzustellen. Eine Feuerpause ab dem 11.
Juni 1948, von dem UN-Bevollmächtigten Graf Bernadotte durchgesetzt,
nutzten beide Seiten, um ihre militärischen Reserven aufzufrischen.
Im Oktober 1948 brach Ägypten den Waffenstillstand. Als direkte
Folge eroberte Israel den Negev. Auch im Norden war Israels Armee
erfolgreich und drängte die arabischen Streitkräfte hinter
die libanesische Grenze zurück. Israels Unabhängig-keitskrieg
endete formell am 7. Januar 1949.
Der Schuss
geht für die arabischen Staaten "nach hinten los"
Israel war
es gelungen, aus eigener Kraft zu überleben und zudem noch
Gebiete hinzu zu gewinnen. Israel besaß nun statt der im UN-Teilungsplan
vorgesehenen 56,4 Prozent Palästinas 77,4 Prozent des Territoriums
einschließlich Neu-Jerusalem im Westen der Stadt. Eindeutige
Verlierer waren die Palästinenser, denn den ihnen von den Vereinten
Nationen zugesprochenen Staat, bestehend aus Westjordanland
und Ostjerusalem, hatte sich der transjordanische König Abdallah
einverleibt. Damit hatten die Palästinenser nicht nur den ihnen
zugesprochenen Staat verloren, sondern mehr als 750.000 Palästinenser
wurden zu Flüchtlingen. Für sie war es schlicht DIE Katastrophe,
bis heute "al-nakba" genannt.
Palästineser
- vertrieben oder geflohen?
Ob die Menschen
damals vertrieben wurden oder geflohen sind, darüber wird bis
heute gestritten. Beide Seiten haben ihre eigene Sicht. Doch es
ist unwahrscheinlich, dass die bis heute zumeist in Flüchtlingslagern
lebenden Zeitzeugen und Nachkommen auch im Falle eines eigenen Palästinenserstaates
zurückkehren werden. An dieser Frage waren auch die Friedensbemühungen
zwischen Barak und Arafat gescheitert.
Gibt es
einen Ausweg?
Letztendlich
geht der Konflikt bis auf die Rivalität der Söhne Abrahams,
Isaak und Ismael zurück. Es ist deshalb nicht nur ein politischer,
sondern auch ein geistlich-religiöser Konflikt, in dem die
Christen eine Brücken- und eine Vermittlerposition einnehmen
können. Seien es Christen von außen, die palästinensischen
Christen oder auch die messianischen Juden. Es geht um das Land
ihres Erlösers, der seine Jünger auch zu Friedensstiftern
beauftragt hat.
Autor dieser
Webseite: Uwe Schütz
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