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Der Traum vom Frieden
Zum 160. Geburtstag von Theodor Herzl02.05.1860: In Budapest wird Theodor Herzl geboren, der heute als Begründer des politischen Zionismus gilt. Der Bankierssohn studiert in Wien Rechtswissenschaften. Mit 33 Jahren geht er als Journalist nach Paris. Als dort, wie in vielen Ländern Europas, erneut eine antijüdische Stimmung aufkommt, kommt Herzl zu der Überzeugung, dass nur ein eigener Staat die Judenfrage lösen kann. Sein Konzept dafür veröffentlicht er 1896 in seinem Buch Der Judenstaat. Ein Jahr später (1897) findet der erste Zionistische Weltkongress statt, und die Delegierten wählen Theodor Herzl zu ihrem Präsidenten (World Zionist Organisation, abgekürzt WZO). Dort fordert Herzl erstmals einen völkerrechtlich legalisierten Judenstaat in Palästina.
Ein Großteil der Juden in West-Europa lehnt die zionistischen Ziele und Organisationen jedoch ab. Am 03.07.1904 stirbt Theodor Herzl in Österreich im Alter von nur 44 Jahren. Nach der Gründung des Staates Israel 1948 werden seine Gebeine gemäß seines Testamentes von Wien nach Jerusalem überführt. * * * In seiner Ansprache zu den Feierlichkeiten zu seinem 100. Todestag im Juli 2004 auf dem Herzl-Berg in Jerusalem verglich Israels damaliger Premierminister Ariel Scharon Theodor Herzl mit dem biblischen Mose: Beide wurden berühmt, während die Juden im Exil lebten, beide führten das Volk Israel zur Souveränität in das verheißene Land, aber beide erlebten die Verwirklichung ihres Traumes nicht. Wohl um kein Land wird so viel gestritten, wie um das Fleckchen Erde zwischen Jordan und Mittelmeer. Nicht nur die palästinensische Führung, sondern auch viele orthodoxe Juden distanzieren sich bis heute vom politischen Zionismus und vom existierenden Staat Israel. Viele Christen dagegen sehen in der Staatsgründung Israels die Erfüllung biblischer Prophetie. Vor vorbehaltloser Unterstützung der israelischen Politik würde ich auf jeden Fall warnen. Gott kommt mit dieser Welt und auch mit seinem einst auserwählten, aber störrischen Volk an sein Ziel. Es geht aber nach dem alten göttlichen Prinzip: Es soll
nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen. Uwe Schütz |