Die Geschichtsschreibung kennt zwei Prager Fensterstürze
Lästige Menschen
demonstrativ aus dem Fenster zu stürzen, war als Bestrafung
früher nichts Ungewöhnliches. Sie geschehen beim Prager
Fenstersturz den es übrigens gleich 2-mal gab:
-
, als 1419 Anhänger
des 1415
hingerichteten Reformators Jan Hus katholische Ratsherren
aus dem Fenster des Rathauses am heutigen Karlsplatz in Prag
stießen. Hussitenkriege. Er gilt als Auslöser der
"Hussiten"-Kriege.
- , als 1618 die Protestanten
in Böhmen so verärgert waren, weil ihr katholischer
Kaiser Matthias die Religionsfreiheit, die sein Vorgänger
und Bruder zugesagt hatte, nicht akzeptierte. Protestanten verloren
sogar königliche Ämter. Die Folge: Die Macht der herrschenden
Katholiken wuchs, die Wut der protestantischen Bevölkerung
auch. Am 23.05.1618 marschierten deshalb protestantische Adlige
zur Prager Burg, machten den königlichen Statthaltern Jaroslav
von Martinic und Vilem Slavata einen kurzen Prozess und warfen
sie und einen anwesenden Schreiber aus dem Fenster. Alle 3 Gestürzten
überlebten dank eines Misthaufens unter dem Fenster.
Bei beiden Aktionen (Fensterstürzen)
war fehlende Religionsfreiheit der Auslöser.
Was löste der 2. Prager Fenstersturz (von 1618)
aus?
Es war der Dreißigjährige
Krieg (1618 1648), den die aufgebrachten adligen Protestanten
mit ihrem Fenstersturz heraufbeschworen hatten. Das Ereignis verursachte
einen Aufstand der protestantischen Stände in Böhmen.
Sie erklärten ihren König für abgesetzt, bestimmten
1619 einen neuen und verbündeten sich mit anderen Nationen,
um den Krieg gegen die Katholiken aufzunehmen. So nahmen die kriegerischen
Auseinandersetzungen, innerhalb derer mit den Jahren weitere Machtkämpfe
zwischen Religionen und Nationen Europas ausgetragen wurden, ihren
Lauf. Erst der Westfälische Friede im Oktober 1648 beendete
den Dreißigjährigen Krieg.
Quellen: simplify-Newsletter
und wikipedia.de
Autor dieser Webseite:
Uwe Schütz
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