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MdB Katharina Reiche (CDU) im "Kreuzverhör"Katharina Reiche im "Kompetenzteam" von Edmund Stoiber umstritten
Anfang Juli machte Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) die CDU-Abgeordnete Katharina Reiche aus Brandenburg zu seiner Familienexpertin. Die junge Brandenburgerin Katherina Reiche (28) bringt Frische und Farbe in Edmund Stoibers angegrautes "Schattenkabinett", nein: Stoibers "Kompetenzteam". Ihre Berufung stößt nicht überall auf ungeteilte Zustimmung. Innerhalb der Union gibt es Kritik über ihre liberale Haltung zur Stammzellenforschung. Andere, z.B. der Kölner Kardinal Meisner, haben ein Problem damit, dass eine unverheiratete Mutter hochschwanger zur Galionsfigur christdemokratischer Familienpolitik erhoben werden soll. Nach den deutlichen Worten des Kölner Kardinals Meisner kritisierte auch die Katholische Deutsche Bischofskonferenz die Wahl von Katharina Reiche. In einem Interview des Deutschlandfunks
vom 12. Juli 2002 sagt Katharina Reiche dazu:
Familie, aber mit Familienpolitik nicht viel am HutSeit 1998 ist die 28jährige Katharina Reiche Mitglied des Deutschen Bundestages. Auch ihre Freunde in der CDU-Fraktion behaupten nicht, dass sie sich als Fachfrau für Familienfragen hervorgetan hat. Sie ist diplomierte Chemikerin und Humangenetik-Beauftragte der Fraktion. Dass Reiche ausgerechnet für die Familienpolitik sprechen darf, hat auch nach Einschätzung von Unionsleuten damit zu tun, dass Kanzlerkandidat Stoiber keinen Ostdeutschen in seinem Team hat - und niemanden diesseits der 40. Katharina Reiche als Bundesministerin ?Dass Reiche im Falle eines Wahlsieges ein Ministeramt übernimmt, ist wohl äußerst zweifelhaft. Katharina Reiche erwartet im August ihr zweites Kind. Bis kurz vor der Ernennung Reiches war Stoiber bereit, den Einflüsterern aus dem konservativen Parteiflügel nachzugeben - dann aber übergab er ihr doch das komplette Thema Familienpolitik. Den Ausschlag - so ist in der Partei zu hören - hat nicht zuletzt der Umstand gegeben, dass eine andere Entscheidung Wechselwähler möglicherweise ins liberale oder rot-grüne Lager getrieben hätte. Heiratspläne ?Die unverheiratete Mutter einer kleinen Tochter erwartet ihr zweites Kind. Ihr Lebenspartner ist der brandenburgische CDU- Landtagsabgeordnete Sven Petke. Seit ihrer Berufung in Stoiber Kompetenzteam wird sie immer wieder nach ihrer Bereitschaft gefragt, ihren Lebensgefährten zu ehelichen. Ihre Antwort ist immer, Ehe sei zwar Privatsache, aber: "Für meinen Mann und mich war immer klar, dass wir heiraten wollen." Frau Reiche, wie wichtig ist denn für Sie das "C" im Namen Ihrer Partei ?"Für mich ist das
C als Christin, die auch zu DDR-Zeiten in einem christlichen Elternhaus
groß geworden ist, die christliche Praxis lebt, sehr wichtig. Wir
halten am christlichen Menschenbild fest. Das heißt für uns
Freiheit und Solidarität, das heißt für uns Nächstenliebe
und Verantwortung mit Schwächeren, heißt aber auch Eigenverantwortung
und Subsidiarität. Dieses Menschenbild zieht sich durch alle Politikbereiche,
ob es die Familien-, die Gesundheits- oder auch die Wirtschaftspolitik
ist. Ich möchte daran festhalten, und trotzdem bleibt die Aussage,
dass eine politische Partei nicht die Politik einer Kirche vertreten kann,
sondern für viele Menschen offen sein muss." Reiche verurteilt Gesetz für "Homo-Ehe" als Angriff auf Ehe und Familie"Kurz vor dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur so genannten Homo-Ehe hat sich Katherina Reiche gegen eine Ehe gleichgeschlechtlicher Partner ausgesprochen. Sie entspreche nicht dem Familienbild der Union, sagte sie der "Berliner Zeitung". Sie unterstütze die Klage der drei Unions-Länder gegen das Lebenspartnerschaftsgesetz. Sie sagte, das Gesetz sei ein "Angriff auf Ehe und Familie" und gehe "weit über das hinaus, was ich bereit wäre zu regeln". In der vergangenen Woche hatte sie sich noch für eine Stärkung der Rechte Homosexueller ausgesprochen. Wo es Ungerechtigkeiten gebe, "da sollten wir diese beseitigen", hatte die Familienexpertin im Unions- Wahlkampfteam gesagt. Autor: Uwe Schütz, AREF, 2002 mehr bei uns
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